Blutspende in Frankreich Neue Fragebögen bringen ein Ende der Diskriminierung
Zum 16. März will Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran (41) das Blutspendeverbot für schwule und bisexuelle Männer aufheben. Damit will er laut seinem Twitter-Beitrag „eine Ungerechtigkeit [beenden], die nicht mehr zu rechtfertigen war“. Schon 2013 hatte Véran die fehlende wissenschaftliche Grundlage dieser Diskriminierung angesprochen.
Keine Wartezeit
Künftig können in Frankreich dann also auch sexuell aktive LGBTI* zur Blutspende gehen. Bisher war das nur den Männern erlaubt, die vier Monate lang keinen gleichgeschlechtlichen Sex hatten – diese Lockerung wurde 2016 eingeführt. Laut der Bild gab das französische Gesundheitsministerium bekannt, dass der Fragebogen zur Blutspende fortan keinerlei Fragen zur sexuellen Orientierung mehr enthalten soll. Stattdessen soll zum Beispiel nach der Einnahme präventiver Medikamente vor oder nach einem HIV-Risikokontakt gefragt werden. Nach der letzten Einnahme soll die Blutspende dann allerdings vier Monate lang gesperrt bleiben. Véran ist „stolz darauf“, dass Frankreich als eines der ersten Länder die Blutspende nicht mehr an der sexuellen Orientierung festmachen will. Die Entscheidung geschah aufgrund einer umfangreichen Beratung mit wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Gruppen, die auch bei der Erstellung eines diskriminierungsfreien Fragebogens mitwirkten.
Neuerungen in anderen Ländern
Auch Griechenland will bei der Blutspende künftig nicht mehr nach homosexuellen Begegnungen fragen. Dort wurden Homosexuelle bereits 1977 – also vor der Aids-Krise – von der Blutspende ausgeschlossen.