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Rekord in Deutschland

Rekord in Deutschland Politische Macht der LGBTI*-Community wächst

ms - 19.01.2023 - 11:00 Uhr

In Deutschland gibt es derzeit rund 6.240.000 LGBTI*-Menschen! Das ergibt sich aus den jüngsten Zahlen des Bundesamtes für Statistik, die heute vorgestellt worden sind. Insgesamt wuchst die Bevölkerung in der Bundesrepublik auf 84,3 Millionen Menschen an – ein Rekordniveau, wie die Behörde feststellt. Darunter sind auch rund 6,2 Millionen Schwule, Lesben sowie queere Menschen – auch das ein absoluter Rekord.

LGBTI*-Rekord in Deutschland

Binnen eines Jahres nahm die Bevölkerung um rund 1,1 Millionen Menschen zu, auch aber nicht nur durch Einwanderung und Flucht, beispielsweise aufgrund des Ukraine-Krieges. Auch gerade viele LGBTI*-Menschen sind seit Kriegsbeginn nach Deutschland geflohen. In Deutschland definieren sich im Gesamtdurchschnitt 7,4 Prozent der Bundesbürger als Mitglied der LGBTI*-Community, auch das ein Rekord im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Deutschland belegt den Spitzenplatz im europäischen Ranking, gefolgt von Spanien, Großbritannien und den Niederlanden (Marktforschungsinstitut Dalia).

Generation Z die größte LGBTI*-Gruppe

Blickt man genauer hin, zeigt sich, dass unter den 6,2 Millionen LGBTI*-Menschen die junge Generation Z den größten Anteil einnimmt. Insgesamt gibt es in der Bundesrepublik derzeit rund 11,7 Millionen junge Menschen (Quelle Statistika Research), die zwischen 1996 und 2009 geboren sind. Davon definieren sich in Deutschland rund 18 Prozent als LGBTI* (Meinungsforschungsinstitut Ipsos), das sind in Zahlen mit Stand Ende 2022 dann rund 2,1 Millionen Menschen.

Politisch mehr Macht für LGBTI*

Die jüngste Datenlage ist dabei nicht nur für Statistikfreunde von Interesse, sondern zeigt auch auf, dass sich mit der gesellschaftlichen Entwicklung immer schwerer politische Entscheidungen gegen die LGBTI*-Community beschließen lassen. Für viele junge LGBTI*-Menschen dürfte das geplante Vorhaben der Ampel-Koalition, das Wahlalter in der Bundesrepublik auf 16 Jahre herabzusetzen, so von besonderem Interesse sein. Damit würde eine neue Gruppe von Jungwählern zu den wahlberechtigten Deutschen hinzukommen, in der sich jeder Fünfte als LGBTI* definiert.  

Forderungen nach Senkung des Wahlalters

Kurz vor Neujahr hatte zuletzt Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sich den Forderungen ihrer Kollegin, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) angeschlossen und gefordert, das Mindestalter nicht nur auf Länderebene sondern auch bei Bundestagswahlen auf 16 Jahre zu senken. Es ginge darum, die "Belange und Bedürfnisse der jungen Generation grundsätzlich zu beachten, damit diese bei politischen Entscheidungen von Anfang an mitgedacht werden." Erst im November letzten Jahres hatte die Europäische Union bereits die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre bei der Europawahl beschlossen.

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