Zulassung in den USA Erster präventiver HIV-Schutz mit Langzeitwirkung
Neun Jahre ist es her, dass Truvada in den USA als präventives Mittel zum Schutz vor HIV-Infektionen zugelassen wurde. Jetzt ließ die amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) erstmals ein PrEP-Medikament mit Langzeitwirkung zu.
Tägliche Tabletten
Bisher schützen sich Betroffene mit täglich eingenommenen Tabletten. Die Methode wird zwar in den USA immer beliebter, doch insgesamt greift erst ein Viertel der Menschen, für die es empfohlen ist, tatsächlich darauf zurück. Daneben bergen Tabletten auch ganz eigene Risiken: Wenn zum Beispiel eine vergessen oder erbrochen wurde, ist der Schutz nicht mehr garantiert. Außerdem haben Faktoren wie Depressionen, Armut, Abhängigkeit und eine heimliche Einnahme einen negativen Einfluss auf die regelmäßige Einnahme.
Zweimonatige Injektionen
Anders verhält es sich mit Apretude von GlaxoSmithKline, denn hier genügt nach zwei aufeinanderfolgenden monatlichen Gaben eine Spritze alle zwei Monate – ähnlich ist es beim HIV-Medikament Cabenuva von ViiV Healthcare, das letzten Dezember in der EU zugelassen wurde (SCHWULISSIMO berichtete). Das neue Mittel ist laut Dr. Debra Birnkrant von der FDA ein „wichtiges Werkzeug bei der Bekämpfung der HIV-Epidemie“. Bei Tests unter 4.566 Männern und trans* Frauen sowie 3.224 Cis-Frauen zeigte sich, dass Apretude das Infektionsrisiko im Vergleich zu Truvada um 69 beziehungsweise 90 Prozent verringert. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Hautausschläge.