Spritze statt Pille Revolutionäre Behandlung für HIV genehmigt
Mit einer neuen Behandlungsmethode des amerikanischen Pharma-Konzerns ViiV Healthcare müssen HIV-Patient*innen nicht mehr täglich Tabletten einnehmen – stattdessen reichen nur sechs bis zwölf Injektionen im Jahr aus. Mit einer Zulassung in der EU rechnete das Unternehmen eigentlich erst 2022. Doch die Behörden ließen die Methode überraschenderweise bereits diese Woche zu: Somit können die Mitgliedsstaaten die neuartige Behandlung jetzt schon anbieten.
Das Medikament besteht aus den Wirkstoffen Cabotegravir und Rilpivirine. Entwickelt wurde es von der Pharma-Firma Janssen. Bei klinischen Studien führte die Behandlung mit den länger anhaltenden Spritzen zum selben Ergebnis wie die bisherigen Methoden – also zu einer Viruslast unterhalb der Nachweisgrenze.
Gesundheitsexperten feiern die neue Behandlungsalternative – vor allem für Menschen, die nicht täglich Tabletten nehmen können oder wollen. Auch ViiV selbst gibt sich zuversichtlich, dass die neue Methode das Leben vieler HIV-Positiver verändern wird: Während der klinischen Tests hätten 90 Prozent der Probanden, die die neue Behandlung ausprobierten, diese bevorzugt.