Eine Zone weniger Polnische Region gibt Druck aus EU nach
Insgesamt bezeichnen sich etwa hundert polnische Gemeinden als „LGBTI*-freie Zone“. Diese Zonen liegen vor allem im streng katholischen Süden. Jetzt zeigten die Maßnahmen der EU offenbar erste Erfolge: Die Verwaltung der Region Swietokrzyskie in Südpolen stimmte im Mittwoch in einer Sondersitzung dafür, die Bezeichnung wieder zu streichen. Aktivist Bart Staszewski war „wirklich gerührt“ über diesen „großen Tag für Polen“ und den „Erfolg […] der Zivilgesellschaft“.
Druck aus der EU
Die EU reagierte im Juli mit einem Vertragsverletzungsverfahren gegen Warschau (SCHWULISSIMO berichtete): „Europa wird niemals zulassen, dass Teile unserer Gesellschaft stigmatisiert werden. Sei es wegen der Person, die sie lieben, wegen ihres Alters, ihrer politischen Meinung oder aufgrund ihres religiösen Glaubens“, erklärte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Zusätzlich setzte Brüssel Zahlungen von Corona-Hilfsgeldern für mehrere Regionen aus. Wegen Letzterem hatte die Region Krakau ihren „LGBTI*-freien“ Status laut dem Spiegel schon am Montag aufgegeben.
Zum Schutz der traditionellen Familie
Die Region Malopolska hingegen entschied sich dazu, ihren Status als LGBTI*-freie Zone beizubehalten (SCHWULISSIMO berichtete). Der Minister für Staatsvermögen, Janusz Kowalski, erklärte Anfang August zudem, dass man doch gleich ganz Polen als frei von der „LGBTI*-Ideologie“ erklären solle. Da diese die traditionelle Familie „angreife“, habe das Land ein Recht darauf solche „extremen Ideologien“ abzulehnen (SCHWULISSIMO berichtete).