Direkt zum Inhalt
Polizeilicher Queer-Beauftragter
Rubrik

Queerbeauftragter der Polizei Gezieltes Vorgehen gegen Hasskriminalität gegenüber LGBTI*-Menschen

ms - 18.09.2023 - 10:30 Uhr

Von Queer-Beauftragtem zu Queer-Beauftragtem – der Ansprechpartner für LGBTI*-Belange der Bundesregierung, Sven Lehmann, gratulierte jetzt dem neuen Queer-Beauftragten der Kölner Polizei. Kriminalhauptkommissar Thorsten Helmers ist seit kurzem die neue Bezugsperson für LGBTI*-Menschen in der Rheinmetropole. Zuvor war Helmers als Ermittlungsgruppenleiter im Betrugs-Kriminalkommissariat tätig.

Selbstkritisch Handeln hinterfragen

Helmers betont dabei, er versteht sich als wichtiges Bindeglied für Mitarbeitender der Polizei Köln und den Menschen der Community, die mit der Polizei zu tun haben. Als Beauftragter sehe er seine Aufgaben darin, Verständnis für verschiedene Lebensmodelle zu fördern und einen respektvollen Umgang zu gewährleisten. Er wolle sensibilisieren, Brücken bauen und helfen, die Zusammenarbeit der Polizei mit der LGBTI*-Community innerhalb und außerhalb der Polizei zu vereinfachen. Netzwerk- und Projektarbeit gehörten dabei zum wichtigen Bestandteil seiner Tätigkeit.

Helmers rät: „Es beginnt in der Regel damit, die Wahrnehmung des eigenen Handelns zu reflektieren. Beispielsweise, indem man sich selbst fragt ´Was könnte mein Handeln bei Menschen auslösen und könnte dieses verletzend sein?´ Die Reflektion des eigenen Handelns ist der erste Schritt, um einen respektvollen und wertschätzenden Umgang untereinander zu gewähren.“

Einsatz gegen Hasskriminalität

Geplant ist, dass Helmers nicht nur ein „Schreibtischtäter“ ist, sondern aktiv auch in der LGBTI*-Community Präsenz zeigen wird; so soll der Kriminalhauptkommissar bei LGBTI*-Veranstaltungen, Besprechungen und Netzwerktreffen mit dabei sein. „Hasskriminalität ist eine Straftat und jede Form sollte bei der Polizei angezeigt werden. Mit meiner Arbeit möchte ich einen entscheidenden Beitrag leisten, um das Vertrauen der Community in die Polizei zu stärken“, so Helmers weiter.

Dass er es damit ernst meint, hat er bereits beim Kölner CSD im Juli gezeigt. Lehmann wiederum betonte, dass der neue Queer-Beauftragte der Kölner Polizei auch die Anzeigenbereitschaft von Opfern von LGBTI*-feindlicher Gewalt erhöhen und die Dienststelle selbst im Umgang mit den Opfern sensibilisieren solle. „Viel Erfolg Thorsten Helmers bei dieser wichtigen Arbeit“, so Lehmann abschließend.

Auch Interessant

Groteske Gerichtsfarce

42 Menschen wegen Pride vor Gericht

In der Türkei stehen aktuell 42 Menschen wegen der Teilnahme an einem Pride vor Gericht. Pikant dabei: Jetzt zeigt ein Gutachten die Polizeigewalt.
Ehe für alle

Liechtenstein beschließt Homo-Ehe

Freude! Als letztes deutschsprachiges Land hat jetzt auch Liechtenstein die Ehe für alle beschlossen. Ab 2025 können Schwule und Lesben "Ja" sagen!
IDAHOBIT 2024

Massen-Outing oder Bundesrat-Klatsche?

Der IDAHOBIT 2024 wird spannend: Zwischen Gedenken, Aktivismus gegen Homophobie, Selbstbestimmungsgesetz im Bundesrat und Massen-Outing im Fußball...
Offene Fragen

Reformpläne für Regenbogenfamilien

Justizminister Buschmann (FDP) zeigt sich zuversichtlich, dass die Reform für Regenbogenfamilien kommt - es gebe aber auch noch "offene Fragen"...
Frust in Bayern

Der Aktionsplan, ein Papiertiger?

Der Frust in Bayern wächst: Wird der angedachte Aktionsplan für mehr LGBTI*-Akzeptanz zum Papiertiger? Das wollen die LGBTI*-Verbände nicht hinnehmen!