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Neues Spider-man-Spiel für Saudi-Arabien zensiert
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Wegen LGBTI*-Referenzen Neues Spiderman-Spiel für Saudi-Arabien zensiert

co - 08.11.2023 - 17:00 Uhr

Am 20. Oktober veröffentlichte Sony mit „Marvel’s Spider-Man 2“ den dritten Teil der Videospiel-Reihe exklusiv für Playstation 5. Das Spiel orientiert sich wie seine Vorgänger „Marvel’s Spider-Man“ (2018) und „Marvel’s Spider-Man: Miles Morales“ (2020) an der Comic-Vorlage. Wie jetzt bekannt wurde, strich der japanische Konzern für die Veröffentlichung in Saudi-Arabien jeglichen LGBTI*-Content aus dem Spiel. Dieselbe Version wird vermutlich auch in Nachbarländern erhältlich sein.

Alles muss raus

Bei der Entfernung von LGBTI*-Referenzen leistete Sony ganze Arbeit: Es verschwanden sowohl verschiedenste Pride-Flaggen als auch bestimmte Dialoge und ganze Nebenschauplätze und Side-Quests aus der Geschichte rund um Peter Parker und Miles Morales. Dabei wurde das Spiel in weiten Teilen der Welt für seine Inklusion und Diversität gefeiert. Doch wie man an der Version „Mittlerer Osten“ sieht, ging es dabei anscheinend vor allem ums Geld. Schon am 17. Oktober bestätigte Saudi-Arabiens Zensurbehörde, dass der Titel die Prüfung bestanden habe und zum Verkauf angeboten werden dürfe, nachdem das Unternehmen alle geforderten Schritte unternommen habe.

Auf die umfassenden Änderungen machte am 23. Oktober erstmals X-Nutzer @Mangalawyer aufmerksam. Er zeigte beispielsweise eine Szene aus der Stadt New York, die im Original mit Flaggen für verschiedene sexuelle und geschlechtliche Identitäten geschmückt ist. In der Version für den Mittleren Osten wurden die Flaggen durch andere Grafiken ersetzt. Eine Side-Quest führt zu zwei Jungs, die ineinander verliebt sind. In Saudi-Arabien ist das Gespräch zwischen beiden rein platonisch – sie halten sich allerdings noch immer an den Händen.

Über das Spiel

Wie die anderen Spiele der Reihe wurde „Marvel’s Spider-Man 2“ von Insomniac Games entwickelt. Der neue Teil spielt zehn Monate nach „Spider-Man: Miles Morales“. Peter und Miles wurden beide von genetisch modifizierten Spinnen gebissen und entwickelten daraufhin Superkräfte. Der ältere Peter ist für Miles, der seine Superkräfte im vorherigen Teil bekam, ein Mentor. Die beiden Superhelden treffen in New York auf bekannte Superschurken wie den außerirdischen Symbionten Venom, Kraven the Hunter, Sandman und den Oscorp-Wissenschaftler Dr. Curt Connors alias Lizard. Ebenfalls zu sehen ist Peters langjähriger Freund Harry Osborn, der an einer unheilbaren Krankheit leidet, und Peters Freundin Mary Jane Watson.

Comic-Film verboten

Ebenfalls in Saudi-Arabien und anderen arabischen Ländern nicht willkommen war der neue computeranimierte Spider-Man-Film „Spider-Man: Across the Spider-Verse“. Der Grund ist wahrscheinlich eine Szene mit Gwen Stacy, bei der eine trans* Flagge im Hintergrund zu sehen ist. Der Film ist eine Fortsetzung von „Spider-Man: A New Universe“ von 2018. Laut Reuters gab der Medienrat der Vereinigten Arabischen Emirate bekannt, dass man „die Verbreitung oder Veröffentlichung von Inhalten nicht zulassen [könne], die den Werten und Grundsätzen der VAE und den im Land geltenden Standards für Medieninhalte widersprechen“. Die größten Kinoketten in Bahrain, Katar, Kuwait, Oman und Saudi-Arabien hätten den Film schon vorab gar nicht erst zur Veröffentlichung angekündigt.

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