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Fit für den Frühling?

Fit für den Frühling? Wie wir am besten unsere Frühlingsgefühle aktivieren!

ms - 06.03.2023 - 17:00 Uhr

Endlich Sonne! In diesem Monat können wir an manchen Tagen schon den Frühling erschnuppern, auch wenn nicht selten die Ostereiersuche wortwörtlich ins Wasser oder eben in den Schnee fällt. Trotzdem, der Frühling steht vor der Tür und hat für uns Männer auch jede Menge Frühlingsgefühle im Gepäck, verbunden mit der Lust, wieder rauszugehen, zu flirten und andere Männer kennenzulernen. Wäre da nicht diese berühmt-berüchtigte Frühjahrsmüdigkeit, unter der statistisch gesehen 54 Prozent der Männer leiden. Die klassischen Symptome sind Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen. So kann das nichts werden mit einem schönen Frühlingsflirt, wenn alle Glieder schlaff herniederliegen, oder?

Lange Zeit gab es dabei viel Aberglauben und Halbwissen um die Frage, warum jeder zweite von uns im Frühling müde und gähnend durch die Gegend streift. Eine dieser Ideen: Wir haben im Winter einfach nicht genug Obst und Gemüse gegessen, unsere Vitamin- und Mineralstoffspeicher sind sozusagen leer. Die meisten Ärzte würden dem heute inzwischen widersprechen. Als Hauptursache wird inzwischen ein gewisses Ungleichgewicht zweier Hormone herangezogen – kurzum, unser „Schlafhormon“ Melatonin liegt im Clinch mit unserem „Glückshormon“ Serotonin. Wie es dazu kommen konnte, ist mit einem Blick in den Himmel schnell geklärt, denn vielerorts versteckte sich die Sonne gerne einmal über Wochen oder Monate hinter einer dicken Wolkenwand. Manche Jungs gerade in Hamburg oder Berlin fühlen sich in diesen Tagen besonders blutleer und fragen sich: „Sonne, was ist das noch einmal?“ Der helle Ball am Himmel ist dabei hauptsächlich zuständig für unsere Neurotransmitter, die unter Lichteinfluss produziert werden. Wenig Sonne bedeutet wenig Serotonin. Diese Leere füllt dann sehr gerne das Melatonin aus und denkt sich: „Hey, es ist dunkel, ergo Nacht, komm Süßer, lass uns noch ne Runde schlafen!“

Dieser Kampf um die Vorherrschaft gewinnt das Serotonin glücklicherweise zwar jedes Jahr in der Regel erneut, allerdings braucht es dazu im Schnitt vier bis sechs Wochen, bevor das Melatonin definitiv in seine Schranken gewiesen werden kann. Mordor wurde schließlich auch nicht an einem Tag erobert. Während unser Körper also versucht, ein neues Gleichgewicht herzustellen, sind wir die Leidtragenden. Allerdings müssen wir nicht gänzlich tatenlos diesem Spektakel beiwohnen, sondern können unsererseits das Spiel unserer Neuronen positiv beeinflussen. Der wichtigste Aspekt ist und bleibt dabei tatsächlich die Sonne – sobald sie scheint, sollte man jede Gelegenheit nutzen, sie draußen zu genießen. Wichtig dabei ist natürlich, möglichst viel Haut zu zeigen, was in der Regel für schwule Jungs kein großes Problem darstellen sollte. Je mehr Hautfläche von der Sonne benetzt werden kann, desto einfacher kann auch unser Serotonin-Spiegel ansteigen. Vielleicht ein Grund, warum die nackten Kerle beim Outdoor-Cruising immer so fit wirken, oder? Lässt sich die Sonne jetzt im März immer noch nicht blicken, kann natürlich auch ein Sonnenstudio Abhilfe schaffen – allerdings klar ist auch: Nichts ist besser als das Original! Im besten Fall sollte man sich in diesen Tagen rund zwanzig Minuten jeden Tag purem Sonnenlicht aussetzen. Kleiner Tipp: Nackt und zu zweit macht es noch mehr Spaß. Und trotz Coolness-Faktor bitte natürlich auch die Sonnenbrille zur Seite legen, denn gerade die Netzhaut unserer Augen freut sich besonders über die Lichtstrahlen und macht dem Serotonin sozusagen Feuer unterm Hintern.

Andere Strategien für einen schnelleren Wechsel hin zur zauberhaften und begehrenswerten Frühlingsversion von uns selbst haben alle ein wenig etwas mit gewissen Wiederbelebungsmaßnahmen zu tun, sprich, unserem Körper muss vermittelt werden, wir sind wieder da! Das funktioniert gut mit Wechselduschen und Saunabesuchen, beides trainiert die Blutgefäße und die sind für uns Jungs an manchen Körperstellen ja durchaus von besonderer Wichtigkeit. Gerade der Wechsel von kalt zu heiß ist sinnvoll, weil wir unseren Körper sozusagen den nahenden Sommer antrainieren. Anderenfalls erleben viele Männer das Phänomen, dass sie bei frühlingshaften Temperaturen rausgehen und plötzlich müde werden. Warum? Die Gefäße weiten sich, der Blutdruck sinkt, die Folge ist Müdigkeit. Zudem sollten wir darauf achten, ausreichend viel Flüssigkeit zu uns zu nehmen. Ja, das lässt sich in einer Gay-Sauna wunderbar einrichten, allerdings sprechen wir von rund zwei Litern pro Tag – das ist auch für einen potenten Hengst in der Sauna zu viel, also sollten wir besser zu schlichtem Wasser greifen. Wichtig ist auch dein Mindsetting, also die einfache Frage, wie gehen wir selbst mit dem Thema um. Wir müssen den Schritt in den Frühling auch aktiv selbst wollen, selbst wenn wir es uns die letzten Monate auf der Couch mit reichhaltiger Kost gemütlich gemacht haben. Anderenfalls boykottieren wir uns sozusagen selbst und die Frühlingsmüdigkeit kann sich über einen noch längeren Zeitraum hinziehen. Dabei helfen kann auch der Griff zu farbenfroher Kleidung, um auch dem Auge etwas mehr Lebensfreude zu schenken. Keine gute Idee – wenn auch noch so schön – ist es hingegen, einen Mittagsschlaf einzulegen: Abermals produziert der Körper hier Melatonin, der wie ein aufgeregter Teenie durch unseren Körper hüpft und schreit: „Ich wusste es doch, es ist Schlafenszeit!“ Kaffee und Energydrinks können übrigens kurzfristig auch unterstützend wirken, sind langfristig als einziges Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit aber nicht zu empfehlen, da gerade künstliche Aufputschmittel eher Raubbau am Körper betreiben.

© iStock/kieferpix

Wer sich über eine längere Zeit dauerhaft müde fühlt, sollte einen Arztbesuch in Erwägung ziehen. Oftmals können sich hinter einer langanhaltenden Müdigkeit auch Krankheitsbilder wie eine angehende Depression oder auch eine Schilddrüsenfunktionsstörung verbergen. Unserem Plan, baldmöglichst wieder zu dem begehrenswerten aktiven Kerl zu werden, der in uns schlummert, können auch andere Aspekte zuwiderlaufen, beispielsweise die steigende Anzahl von Pollen in der Luft oder eine festgesetzte Winterdepression. Dem kann man aber auch bereits zu Hause entgegenwirken, zum einen mit frei verkäuflichen, natürlichen Medikamenten mit Johanniskrautextrakt oder auch mit einer Lichttherapielampe, die das Tageslicht simuliert. Das manchmal vielleicht leidige Thema Bewegung spielt in der Tat auch eine Rolle – je mehr wir in der kalten Jahreszeit zum Couch-Potato formiert sind, desto eher knallt uns im März die Frühjahrmüdigkeit ihren miefigen Waschlappen ins Gesicht. Besonders Männer in fortgeschrittenen Jahren sind davon betroffen, sportlich aktive Kerle dagegen deutlich weniger. Nebst der berühmten Wetterfühligkeit und der besprochenen Abgeschlagenheit kann sich in diesen Tagen übrigens auch noch ein Gefühl von Gereiztheit breitmachen – auch das eine Folge unseres inneren Kampfes, die Uhr auf Sommerzeit umzustellen. Auch dagegen hilft am besten ein Schritt vor die Tür – und sei es nur, um dort andere Menschen als den Partner zu Hause anzuschreien. So gesehen zeigen vor allem die Berliner jedes Jahr besonders viel Einsatz gegen die Frühjahrmüdigkeit, aber das ist eine andere Geschichte. Bewegung tut generell gut, auch leichtes Spazierengehen wirkt sich da bereits positiv aus. Tatsächlich bringt ein Flanieren im Sonnenschein in der Regel sogar mehr ein als ein hartes Workout im Neonlicht eines Fitnessstudios. Auch hilfreich kann Barfußgehen sein, sowohl zu Hause wie auch auf einer Wiese.

Besonders schwierig für die Party-Freunde unter uns dürfte der nächste Tipp sein: Früh aufstehen und früh schlafen gehen! Im besten Fall den Tagesablauf weitestgehend nach der Sonne ausrichten, selbst wenn die sich im März noch ab und an hinter den Wolken versteckt. Und ja, auch die Ernährung kann nicht gänzlich vernachlässigt werden, Obst und Gemüse liegen einem nicht so schwer im Magen wie ein Nudelauflauf mit daumendicker Käseschicht – unser Wohlfühl-Winterfutter bremst jetzt den Frühlingsmenschen in uns aus. Also auch hier kann eine kleine Veränderung in der Ernährung bereits viel positives bewirken. Und damit sind wir schon bei unserem inneren Schweinehund angekommen, der uns leise ins Ohr flüstert, dass es doch so schön war, die letzten Monate zu Hause und dick eingemummelt, nicht wahr? Nur die pure Aussicht auf eine Veränderung sorgt da mancherorts bereits für ein Stimmungstief. Dagegen hilft am besten Gesellschaft, sei es nun in Form eines Bar-Besuches, einem Gang durch die Gay-Szene oder auch einem Treffen mit Freunden. Das lässt sich zum Beispiel auch wunderbar mit der Idee von mehr Bewegung verbinden – wie wäre ein langer Spaziergang mit der besten Freundin?

Dann gibt es da natürlich auch noch Omas Geheimrezepte. Wie sinnvoll diese tatsächlich sind, ist medizinisch nach wie vor umstritten, ein Versuch kann allerdings nicht schaden. Eines dieser “Wundermittel“ ist Bärlauch, der anregend und kräftigend wirken soll und zudem reich an Vitamin C und Eisen ist. Ebenso gern gesehen ist die Brennnessel, nicht auf der Haut, sondern als Tee im Körper. Das passt auch wunderbar in einen Smoothie und bietet ebenfalls neben Vitamin C auch viele weitere Stoffe, die wir jetzt gut brauchen können, beispielsweise Calcium und Kalium. Übrigens soll sogar das Gänseblümchen gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen – ebenfalls als Tee und nicht als Strauß in der Hand des Liebsten, versteht sich. Ansonsten schwören Omas eures Vertrauens noch auf Löwenzahn oder auch Giersch – letzteres bringt auch unsere Harnröhre wieder in Schwung. Und eine gut funktionierende Harnröhre wird auch bei unserem finalen Tipp gebraucht: Sex in der freien Natur, am besten natürlich direkt in der Sonne. Da ist das All-in-One sozusagen: Sport, Bewegung, Flüssigkeitsaustausch, Sonne, viel freie Haut, frische Luft und Geselligkeit. Von führenden Homosexuellen empfohlen.

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