Ehrung für Russell T. Davies Bafta Cymru Award für den kreativen schwulen Briten
Er ist der Chef von Doctor Who und Erfinder von schwulen Kultserien wie „Queer as Folk“ oder „Cucumber“: Drehbuchautor und Fernsehproduzent Russell T Davies (62) wird mit dem renommierten Bafta Cymru Awards 2025 ausgezeichnet, die wichtigste Auszeichnung für britische Film- und Fernsehschaffende. Anfang Oktober findet die Preisverleihung in Newport statt.
Weggebreiter von LGBTIQ+-Filmstoffen
Davies gilt als Vorreiter im Bereich LGBTIQ+-Dramen und ist außerdem Showrunner der langjährigen BBC-Science-Fiction-Serie „Doctor Who“ – die Auszeichnung soll dabei explizit seine „herausragenden Beiträge zum Fernsehen“ ehren. Russell begann seine Karriere vor vierzig Jahren als Grafiker für die BBC-Kindersendung „Why Don't You“. Die schwule Serie „Queer as Folk“ gehört bis heute zu seinen wichtigsten Werken.
Mit drei Mini-Serien sorgte er zudem international für Gesprächsstoff: Im Fernseh-Dreiteiler „A Very English Scandal“ (2018) arbeitete er die die sogenannte Thorpe-Affäre aus den 1970er Jahren auf – ein Politiker der Liberalen Party wurde dabei beschuldigt, den Mord an seinen heimlichen Liebhaber geplant zu haben, in der Hauptrolle fungierte Ben Whishaw. Kurz darauf folgte die dystopische Kurzserie „Years and Years“ über einen schwulen Mann aus Manchester und seine Familie, bevor er 2021 den Beginn der Aidskrise in Großbritannien im Fünfteiler „It´s a Sin“ aufarbeitete, ausgezeichnet mit dem Seoul International Drama Awards.
Besondere Ehre für Davies
Davies wurde für seine Arbeit auch anderweitig bereits mehrfach geehrt, 2018 wurde er zum Officer of the Order of the British Empire (OBE) ernannt und 2022 zum Fellow der Royal Society of Literature gewählt. Nun folgt der renommierte Bafta Cymru Award. „Es ist eine Ehre, diesen Preis für herausragende Leistungen zu erhalten. Das bedeutet, dass die Menschen etwas gesehen und sich an etwas erinnert haben, das man getan hat“, so der Brite.
Zuletzt machte Davies Schlagzeilen, weil er die Community davor warnte, dass sich die Lage von LGBTIQ+-Menschen „rapide und rasend schnell“ verschlechtern würde. „Ich kenne die schwule Gesellschaft sehr, sehr gut. Als schwuler Mann habe ich das Gefühl, dass eine Welle der Wut, Gewalt und Ressentiments in großem Umfang auf uns zukommt. Ich hoffe, dass die jüngere Generation bereit ist zu kämpfen. Seid ihr bereit zu kämpfen? Denn ein Kampf steht bevor!‘“