Eurovision Song Contest 2022 Schwuler Kandidat gewann israelische Casting-Show
Dieses Jahr findet der Eurovision Song Contest im italienischen Turin statt. Israel jedenfalls ist bereit: In einer Casting-Show entschied sich das Land letzte Woche für seinen nächsten ESC-Hit: Der Song „I.M“ des offen schwulen Sängers Michael Ben David (25) soll es sein.
Neues Auswahlverfahren
Dieses Jahr führte das Format „The X Factor Israel“ zum Sieger-Titel. Im zweiten Teil des Finales trugen die verbleibenden drei Gesangstalente schließlich ihren Eurovision-Song vor. Wer mit welchem Song antrat, wurde laut ESC-Kompakt im Halbfinale festgelegt. Bei der finalen Entscheidung zählte die Wahl des Publikums zur Hälfte. Die Meinungen der Jury und eines „professionellen Komitees“ flossen zu jeweils 25 Prozent in die Wertung ein. Während Letztere Davids Konkurrenten Eli Huli favorisierten, liebte das Publikum David, der laut Eurovision World mit einer Stimme Vorsprung den Sieg einfuhr.
Schockierter Sieger
Während der Sendung gab David sich offen schwul und sprach auch über das schwulenfeindliche Mobbing seiner Kindheit. Dieses erfuhr er auch deshalb, weil er gerne im Falsett singt. „Ich bin ein bisschen geschockt“, so David laut der Times of Israel. „Die Leute stimmten für mich und das heißt, dass sie mich so akzeptieren. Das ist nicht nur für mich. Das ist für so viele Menschen, die sich wertlos und nutzlos fühlen.“