Ist er ein Betrüger? Mister Supranational sagt, sein Freund habe ihn bedroht
Letztes Jahr gewann Ruddy Batista (29) den Wettbewerb zum Mister Supranational Dominikanische Republik. Jetzt muss er sich vor Gericht verantworten, weil er seinen deutschen Liebhaber um 230.000 Euro betrogen haben soll. Batista befindet sich seit Juni 2022 in Untersuchungshaft in München.
Über die Vorwürfe
Der Angeklagte soll während romantischen Beziehung mehrere Vorwände dazu gefunden haben, dass sein Liebhaber ihm Geldgeschenke macht. Zum Beispiel solle Batista seinem Partner vorgegaukelt haben, dass seine Mutter an Krebs erkrankt sei und 50.000 Euro für die Behandlung bräuchte. Weitere 30.000 Euro soll Batista erhalten haben, um damit eine Leihmutter für ein gemeinsames Kind anzuwerben.
So lernten sie sich kennen
Doch über die Vorwürfe sprach Batista vor Gericht erst einmal nicht. Stattdessen ging er laut Medienberichten ausgiebig auf die angeblich toxische Beziehung zum Kläger ein. Batista und der deutlich ältere BMW-Mitarbeiter M.D. lernten sich im April 2016 auf der schwulen Dating-App Gay Romeo kennen. Die beiden trafen sich anschließend auf dem Frühlingsfest in München, wo Batista kellnerte.
Batista habe jedoch schnell gemerkt, dass D. für ihn nicht interessant sei: „Er wollte nur Sex und das bin ich nicht.“ Zudem sei der Kläger damals noch mit einer Frau verheiratet gewesen, mit der er zwei Kinder hat. Trotzdem traf Batista den Mann immer wieder: „Er hat mir seine verletzliche Seite gezeigt, dass er erst jetzt seine Homosexualität entdeckt hat. Das fand ich interessant“, erklärte der Angeklagte vor Gericht. So hätten die beiden sich nach und nach angefreundet. Doch schon damals habe D. Batista mit Geschenken überhäuft.
Gefangen im Teufelskreis
„Er wollte, dass ich mir in Deutschland eine Existenz aufbaue, hat mir Kleider, ein iPhone und Geld geschenkt“, so Batista, der die Gaben nie ablehnte. Dann entbrannte der erste Streit: „D. wollte wieder alles zurück haben, hat mir Druck gemacht, dass ich ihm alles zurückzahle. 20.000 Euro hab ich natürlich nicht einfach so.“ Batista brach den Kontakt daraufhin ab und wollt nur noch seine Schulden zurückzahlen.
Doch es kam alles anders: „Dann stand D. plötzlich vor meiner Tür, wollte mich wieder treffen, gab mir wieder Geschenke.“ Drei Jahre immer das gleiche: D. verschenkte ein Cartier-Armband im Wert von 9.500 Euro oder einen Ring für 2.000 Euro. Es kam zu Streit und Drohungen. Anschließend stand D. wieder vor Batistas Tür und wollte sich versöhnen. „Es war ein Teufelskreis, aus dem ich nicht rauskam“, erklärte Batista.
Beginn und Ende einer Liebesbeziehung
„Natürlich habe ich mich in den letzten Monaten immer wieder gefragt, warum ich da nicht rauskam“, so Batista weiter. „Ich weiß es nicht, ich war in der Beziehung gefangen.“ Doch trotz der ungesunden Dynamik gingen die beiden 2019 sogar eine Beziehung ein und zogen zusammen. Leider blieb das Schema weiterhin erhalten: „D. bedrohte mich, verteilte Unwahrheiten über mich im Netz, schrieb einem Bekannten, dass ich HIV habe. Ich hatte Angst, dass er mir was antun könnte.“
Der Prozess wird am 17. April fortgeführt. Dann könnte auch um Batistas angebliche Geldforderungen gehen.