Schwule Eheschließung in München Priester wechselt die Kirche, um ohne Zölibat leben zu können
Vor etwa 40 Jahren wurde der damalige Benediktiner-Mönch Anselm Bilgri zum Priester geweiht. Das übernahm der spätere Papst Benedikt XVI.
Heute lebt der 67-Jährige seine Homosexualität frei aus. Bereits im Andechs Kloster erkannte Bilgri, dass er schwul ist. Letzten Freitag hat der ehemalige Mönch seinen Verlobten geheiratet, mit dem er seit elf Jahren eine Partnerschaft führt.
Die Hochzeit
Bilgris Lebensgefährte ist 40 Jahre jung. Gemeinsam fuhr das Paar in einer Rikscha zum Standesamt in München. Getraut wurden sie dort vom Oberbürgermeister Reiter. Die Corona-Pandemie hat ihn zum Nachdenken gebracht. Daher hielten sie sich an alle Regeln. Dabei waren lediglich die zwei Trauzeugen, wie express.de schreibt. Natürlich trugen alle Beteiligten ihre Gesichtsmasken. Während des Ja-Wortes spiele das Lied „Ode an die Freude“. Das bedeutsame Ereignis wurde live im Web gestreamt.
Der Glaube Bilgris bleibt
Bilgri ist bereits vor dem großen Tag aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten. Er möchte seine Ehe ohne Zölibat genießen und übt an diesem auch Kritik aus. Allerdings ist er in die altkatholische Kirche eingetreten. Seinen Glauben hat er nicht verloren, er bestimmt weiterhin sein Leben. Der schwule Priester wünscht sich, dass es für die Kirche keinen Unterschied mehr macht, welches Geschlecht man liebt.