Chemie-Nobelpreis Lesbische Forscherin gewinnt
Am Mittwoch (5. Oktober) wurden Carolyn R. Bertozzi, Morten Meldal und K. Barry Sharpless mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Diese drei Forschenden entdeckten die Klick-Chemie – Reaktionen, die Moleküle wie Lego-Steine ineinander „klicken“ lassen. Diese neue Technologie ermöglichte die unkomplizierte Schaffung komplexer Verbindungen und neue Erkenntnisse in der Zell-Biologie.
„Ich bin absolut überwältigt, ich sitze hier und kann kaum atmen“, so Bertozzi laut „Reuters“ nach einem Telefonat mit der Akademie. Bertozzi gelang es, die als Glykane bekannten Zelloberflächenstrukturen sichtbar zu machen und zu verstehen. Außerdem entwickelte sie so genannten bioorthogonalen Klick-Reaktionen, die innerhalb lebender Organismen ablaufen, ohne die normale Zell-Chemie zu beeinträchtigen. Das habe zu einer neuen Idee in der Krebsimmuntherapie geführt.
Neben ihrer Tätigkeit als Wissenschaftlerin und für die Universität Stanford engagiert sich Bertozzi für die Belange der LGBTI*-Community und die Gleichstellung der Geschlechter. Zusammen mit ihrer Frau hat die 55-jährige Kalifornierin drei Söhne. Sie sieht es laut „She the People“ als ihre Aufgabe an als lesbische Wissenschaftlerin ein Vorbild zu sein.