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Gefühltes Tagebuch: Animalisches Gespräch
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Apropos Leben Gefühltes Tagebuch: Animalisches Gespräch

rb - 16.07.2022 - 10:30 Uhr

Unser Alien möchte mit anderen Geschöpfen Kontakt aufnehmen: „Die Menschen leben schon seit ewigen Zeiten mit anderen Lebewesen zusammen. Allerdings haben sie noch keine echte Sprache entwickelt, um mit Tieren und Pflanzen eindeutig zu kommunizieren. Das wäre doch eine gute Sache, wenn man mit ihnen reden könnte.“

So gegen fünf Uhr morgens fangen die Vögel im Garten an, ihre Lieder anzustimmen. Nach etwa einer Stunde verklingen die angenehmen Töne. Dann beginnen auch die Menschen langsam, ihre zivilisatorischen Geräusche zu verbreiten. Die Singvögel haben eine großes Arsenal an Melodien, mit vielen Variationen, die schon Komponisten angeregt haben. Jede Tierart hat ihre eigene Kommunikation. Nicht nur akustisch, sondern auch visuell und per Geruch. Ganz wie beim Menschen. Allerdings verfügen wir über eine sehr differenzierte Lautsprache, die wir außerdem noch schriftlich fixieren können. So entstand ein Menschheitsgedächtnis, das sich über Generationen erweitern konnte und so Fortschritt ermöglichte. Voraussetzung dafür war ein dynamisches Wachstum von bestimmten Hirnregionen und ein sehr flexibler Stimmapparat.

Mit Sprache können wir die Welt beschreiben und erklären. Soweit ist es bei Tieren bisher nicht gekommen. Tiere können sich untereinander verständigen über die verschiedenen Kommunikationskanäle, um so auf Dinge der Umwelt zu reagieren und das Überleben zu ermöglichen. Eine Weiterentwicklung der Sprache, wie beim Menschen, ist nicht erkennbar. Allerdings versuchen Wissenschaftler seit Jahrzehnten, Tieren das menschliche Sprachsystem zu vermitteln. Bei Primaten scheint dies auch, bis zu einem gewissen Grade, zu funktionieren. Gegenstände werden z.B. erkannt und oft richtig zugeordnet. Was fehlt, ist die akustische Lernfähigkeit, also Worte und Sätze zu bilden, die Sinn machen. Der Papagei kann zwar erstaunlich  gut Worte nachbilden, versteht nicht wirklich deren Bedeutung. Die mentalen Fähigkeiten sind bei den meisten Tieren einfach nicht dafür ausgelegt.  Auch Delphine sind sehr lernfähig und können durchaus komplexe Abläufe auf Kommando erledigen. Wir haben unsere Haustiere seit Anbeginn unserer Zivilisation trainiert, indem wir ihre Lernfähigkeit für Aufgaben nutzbar gemacht haben. Dies geschah  über die Gestaltung von deren Lebensumstände und mit dem Prinzip von Erziehung. Manche Tiere sind dafür besonders empfänglich, andere weniger. Wer mit seinem Hund in die Hundeschule geht, der kann dem Vierbeiner allerhand Dinge beibringen und nicht erwünschte Verhaltensweisen abgewöhnen. Katzen sind weniger empfänglich für Erziehung. Dafür geben sie ihren Besitzern mentale Unterstützung. Wir sind also durchaus in der Lage, mit den Tieren sinnvoll zu kommunizieren. Auch die Tiere können mit uns kommunizieren. Durch Laute und Körpersprache signalisieren sie uns, ob sie sich wohlfühlen oder ob ihnen etwas fehlt. Ebenso haben Pflanzen ein differenziertes Kommunikationssystem untereinander. Bäume verständigen sich über das Wurzelwerk auf chemischem Wege. Wir erkennen den Zustand von Gewächsen anhand ihrer Farbe und ihres Duftes.

Das Sprechen mit Tieren ist in unserer Kultur tief verwurzelt. Der heilige Franz von Assisi soll durch seine Friedfertigkeit und Hinwendung das Vertrauen der Tiere erlangt haben. In Mythen und Märchen ist das vertrauensvolle Gespräch mit Tieren ein oft wiederkehrendes Element. Sie sind unsere Weggefährten auf dieser Welt. Missverständnisse sind dabei natürlich nicht ausgeschlossen. Mark Twain hat es mal so formuliert: „Wenn Tiere sprechen könnten, wäre der Hund ein ungeschickter Kamerad, der unverblümt sein Meinung heraus bellt, während die Katze den seltenen Charme besitzt, nie ein Wort zu viel zu sagen.“

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