ENGLISCHE FUSSBALLFANS Kein Problem mit Homosexuellen Spielern
Immer wieder gibt es zahlreiche Debatten über homosexuelle Spieler in der Fußball-Bundesliga. Während viele Fans in Deutschland diesem Thema nicht wirklich offen gegenüberstehen, sieht dies in der englischen Premier League deutlich anders aus. Eine Umfrage unter englischen Fußballfans hat nun ergeben, dass die Mehrheit kein Problem mit homosexuellen Spielern in der Premier League hat.
Wer hat die beste Fußball-Liga der Welt und wer hat die besten Fans? Diese Frage steht immer wieder im Raum, wenn Fans und Medien die englische Premier League und die deutsche Fußball-Bundesliga miteinander vergleichen. Rein sportlich betrachtet kann diese Frage kaum beantwortet werden, denn faktisch gehören die beiden Ligen zu den besten der Welt. Beide Ligen verfügen über TopKlubs,
die international ganz oben mitmischen. Auch in Sachen Fankultur gibt es immer wieder Diskussionen darüber, wer denn nun die „besseren" Fans hat. Mit Blick auf die Zuschauerzahlen hat die Bundesliga ganz klar die Nase vorn, denn mit durchschnittlich rund 43.000 Zuschauern pro Spiel ist die Bundesliga die Zuschauer- stärkste Liga der Welt. Dennoch gibt es gewisse Aspekte, bei der die Premier League vor der Bundesliga liegt, z.B. in Sachen Offenheit. Bestes Beispiel hierfür ist eine aktuelle Umfrage unter den englischen Fans, bei der untersucht wurde, wie Fans zu offen homosexuell lebenden Spielern in ihrem Verein stehen. Die Umfrage wurde von dem BBC-Radiosender. ,,Five Live" unter 4.000 Fans durchgeführt und die Ergebnisse sind eindeutig und positiv zugleich. Die große Mehrheit der englischen Fußballfans
hat keine Probleme mit offen homosexuell lebenden Profis. Unerfreulich ist jedoch die Tatsache, dass fast 10 Prozent der Anhänger sofort die Unterstützung für ihren Klub einstellen würde. 82 Prozent der Befragten aus England, Schottland und Wales gaben an, dass ein homosexueller
Spieler nichts am Verhältnis zu ihrer Mannschaft ändern würde. Lediglich 8 Prozent sagten aus. dass ein bekennender Schwuler in ihrer Mannschaft ein absolutes ,no-go' wäre und sie in diesem Falle kein einziges Spiel mehr besuchen würden. Erfreulich ist auch das Ergebnis, dass 61 Prozent derbefragten Fans sogar der Meinung waren, dass sich schwule Spielerouten sollten, um anderen ein Vorbild zu sein.
71 Prozent forderten von den Vereinen ein größeres Engagement gegen Homophobie. FA-Boss rät homosexuellen Fußballern von Outing ab
Während die Fans in England homosexuellen Spielern offen gegenüberstehen, sieht es bei den Funktionären des englischen Fußballverbands FA offensichtlich noch deutlich anders aus. Greg Clarke, Vorsitzender des Verbandes, hat homosexuellen Fußballern von einem Outing abgeraten. Er berichtet, dass Profis nach einem Outing „erhebliche Schmähungen" erhalten. Clarke ergänzt jedoch, dass er nicht davon ausgeht, dass es keine schwulen Spieler in der Premier League gäbe. Mit Justin Fashanu hatte sich 1990 der erste Fußballprofi in England als schwul geoutet. Acht Jahre später nahm er sich mit nur 37 Jahren das Leben. Der frühere deutsche
Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, in der Premier League bei Aston Villa, West Harn United und dem FC Everton aktiv, machte seine Homosexualität 2014 erst nach seinem Karriereende publik. Hitzlsperger hat insgesamt sechs Jahre in England gespielt und in dieser Zeit über 100 Spiele absolviert sowie 10 Tore erzielt. Zuletzt stand „The Hammer", wie Hitzlsperger in England von den Fans genannt wurde, bei den Toffees unter Vertrag. Für Everton hat er in der Saison 2012-2013 jedoch nur 7 Spiele absolviert. Aktuell liegt der FC Everton in der englischen
Premier League „nur" auf dem 7. Platz. Doch Buchmacher wie William Hili Sport glauben daran, dass das Team von Ronald Koeman am Ende der Saison noch den Sprung ins internationale Geschäft schaffen wird.