Direkt zum Inhalt
Affenpocken: 252 Todesfälle weltweit

Affenpocken: 252 Todesfälle Deutsche Aidshilfe warnt vor Leichtsinnigkeit in der Gay-Community

ms - 12.12.2022 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Mit dramatischen Zahlen hat sich jetzt die Afrikanische Union (AU) zu Wort gemeldet: In den afrikanischen Mitgliedsstaaten sind bisher im Jahr 2022 insgesamt rund 1.089 Fälle von Affenpocken, kurz Mpox, verzeichnet worden, 202 Menschen starben an der Virus-Erkrankung. Zwar liegt in Europa die Zahl der Todesfälle im einstelligen Bereich und betraf durchwegs bereits anderweitig vorerkrankte, immungeschwächte Personen, trotzdem drängt die Deutsche Aidshilfe anhand der jüngsten Daten dazu, sich in Deutschland zeitnah noch vor Weihnachten impfen zu lassen – Impfstoff sei bundesweit ausreichend vorhanden und besonders schwule und bisexuelle Männer mit wechselnden Partnern sollten das Angebot annehmen.

Weltweit 252 Todesfälle durch Affenpocken

Weltweit wurde Mpox inzwischen in 110 Ländern nachgewiesen, offiziell sind aktuell mehr als 82.100 Fälle vermerkt. Darunter auch 252 Todesfälle. Besonders dramatisch zeichnet sich die Lage auf dem afrikanischen Kontinent ab, wo bei gut 1.000 Fällen die Todesrate unter den Infizierten bei über 18 Prozent lag, die allermeisten davon in der Demokratischen Republik Kongo. Zum Vergleich: In Deutschland wurden seit Ausbrauch der Affenpocken im Mai dieses Jahres rund 3.760 Fälle bestätigt ohne einen einzigen Todesfall. Seit Oktober sank die Zahl der Neu-Infektionen kontinuierlich, aktuell gibt es von Woche zu Woche weniger als zehn neue Fälle.

Die Deutsche Aidshilfe erklärte trotzdem bereits letzte Woche, dass das Virus bleiben wird – auch deswegen sei eine zweifache Schutzimpfung sinnvoll. In Europa sowie Nord- und Südamerika breitete sich das Virus am häufigsten aus, in der Europäischen Union gehört Deutschland zu den Top-5-Ländern mit den meisten Fallzahlen. Dabei wurden beinahe ausschließlich homosexuelle und bisexuelle Männer durch sexuellen Kontakt mit dem Virus infiziert.

Dunkelziffer Grund für Besorgnis

Sowohl die Weltgesundheitsorganisation wie auch die Deutsche Aidshilfe rechnen dabei zudem mit einer hohen Dunkelziffer – wenn die Symptome nicht besonders stark oder sehr schmerzhaft ausgeprägt sind, besteht die Annahme, dass sich viele Infizierte erst gar nicht melden, um der dreiwöchigen Quarantäne zu entgehen. Viele schwule und bisexuelle Männer hätten sich zudem bisher nur einmal impfen lassen, der Impfschutz liegt dann je nach Studie bei rund 70 bis 80 Prozent. Erst mit der zweiten Dosis erhöhe sich der Schutz auf nahezu 100 Prozent. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.