Direkt zum Inhalt
Affenpocken durchs Tattoo

Affenpocken durchs Tattoo? Impfung bietet langfristig Schutz vor schmerzhafter Erkrankung

ms - 21.12.2022 - 15:00 Uhr
Loading audio player...

Die Deutsche Aidshilfe warnt aktuell davor, dass die Affenpocken auch beim Tätowieren oder Piercen durch nicht korrekt desinfizierte Instrumente übertragen werden können – in Spanien kam es so in einem Tattoo-Studio im Ort Cadiz zu 21 Neu-Infektionen binnen von zwei Wochen, wie das New England Journal of Medicine jetzt berichtet.

Neun Jugendliche infiziert

Wie gefährlich das Ansteckungsrisiko bei Nichteinhaltung der Hygiene-Regeln ist, zeigt bereits die Tatsache, dass sich 21 von den 58 Kunden an diesen Tagen infiziert haben. In diesem Fall traf es sowohl Männer wie Frauen, neun von ihnen waren sogar minderjährig. Alle Patienten erlebten einen schmerzhaften Verlauf, der regional im Bereich der Tätowierung begann. Die Gesundheitsbehörden schlossen inzwischen das Tattoo-Studio. Von den 16 getesteten Piercing- oder Tattoo-Utensilien des Studios waren 15 positiv auf Affenpocken (Mpox). Inzwischen sind alle betroffenen Personen wieder gesund.  

Impfen schützt langfristig – das Virus bleibt

Die Deutsche Aidshilfe ermutigt in diesem Zusammenhang Menschen, sich gegen die Viruserkrankung impfen zu lassen, besonders davon betroffen waren vor allem schwule und bisexuelle Männer. Der bestmögliche Schutz vor Mpox bestehe dabei erst mit einer zweifachen Impfung, viele Homosexuelle haben bisher noch gar keine oder nur eine einfache Impfung erhalten – Impfstoff sei nach einem Engpass im Sommer dieses Jahres inzwischen ausreichend vorhanden.

Gesundheitsbehörden sowie auch internationale Organisationen wie die WHO aber auch die Aidshilfe selbst gehen davon aus, dass das Virus dauerhaft auch in Europa bleiben wird. Auch deswegen sei eine Impfung auf lange Sicht ratsam. In Deutschland gab es insgesamt rund 3.700 Fälle, seit Oktober gehen die Neu-Infektionen rapide zurück, sodass es inzwischen von Woche zu Woche nur noch vereinzelt zu neuen Fällen kommt, so die jüngsten Daten des Robert-Koch-Instituts. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.