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Akzeptanz von Homosexualität

Akzeptanz von Homosexualität Schneller Sex, Abtreibung, Homosexualität? Kein Problem für die Briten!

ms - 08.03.2023 - 10:00 Uhr
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Wie liberal sind die Bürger eines Landes wirklich? Mit dieser Frage beschäftigten sich in den letzten Jahren mehrere Studien – die neusten Daten vom Policy Institute am King's College London belegen nun Erstaunliches: Großbritannien hat in vielen Aspekten in puncto Liberalität bisherige Spitzenreiter wie Kanada überholt; auch Deutschland bleibt zurück. Gerade auch beim Thema Homosexualität zeigen sich die Briten immer öfter weltoffen, auch wenn hier Deutschland noch mit einem hauchdünnen Vorteil führt. An erster Stelle in puncto Gelassenheit gegenüber Schwulen und Lesben stehen allerdings mit deutlichem Vorsprung die Schweden.

Lockerer Umgang mit Homosexualität und Sex

Bei der globalen Studie wurden 24 Länder in Nord- und Südamerika, Asien, Afrika, Europa und dem Nahen Osten genau unter die Lupe genommen. Dabei zeigte sich, dass das Vereinigte Königreich insgesamt gesehen binnen der letzten fünf Jahre einen enormen Entwicklungsschub innerhalb der Bevölkerung vollzogen hat, gerade wenn es um Themen wie Homosexualität, Gelegenheitssex und Prostitution geht. Kurz gesagt, die Briten nehmen das inzwischen ziemlich locker.

Ähnlich sieht es bei den Themen Abtreibung und Scheidung aus. Das Vereinigte Königreich hat hier Kanada, Deutschland und Australien überholt und gehört nun zu den sozial liberalsten Ländern der Welt. "Was einst drängende moralische Bedenken waren – Dinge wie Homosexualität, Scheidung und Gelegenheitssex – sind für einen Großteil der Öffentlichkeit zu einfachen Tatsachen geworden. Dies ist nicht nur darauf zurückzuführen, dass die jüngeren Generationen die älteren ablösen. Alle Generationen haben ihre Ansichten deutlich geändert“, so Prof. Bobby Duffy, Direktor des Policy Institute.

Unterschiede zwischen den Ländern

Blickt man ins Detail der World Values Survey gibt es natürlich auch Unterschiede. Das Vereinigte Königreich gehört zu den vier Ländern, die Scheidung, Abtreibung, Euthanasie, Selbstmord und Gelegenheitssex für vertretbar halten. Die Schweden sind am liberalsten in Bezug auf Scheidung und Abtreibung, die Deutschen in Bezug auf Euthanasie und die Franzosen in Bezug auf Selbstmord. Während 48 Prozent der Australier Gelegenheitssex für vertretbar halten, sind nur ein Prozent der Chinesen dieser Meinung.

Die Nigerianer akzeptieren Homosexualität und Scheidung am wenigsten, die Ägypter lehnen Abtreibung und Selbstmord am meisten ab, und nur ein Prozent der Südkoreaner hält Prostitution für vertretbar, verglichen mit mehr als einem Viertel der Australier. Ein Thema, bei dem das Vereinigte Königreich im Mittelfeld liegt, ist die Todesstrafe: 55 Prozent der Menschen halten sie für vertretbar oder potenziell vertretbar. Die Menschen in Russland, Nigeria, Indonesien, Deutschland und in mehr als der Hälfte der untersuchten Länder lehnen die Todesstrafe dabei stärker ab als die Briten.

Druck auf Politiker

Nach Ansicht von Wissenschaftlern zeigen die Ergebnisse nicht nur auf, wie liberal einige Länder binnen kurzer Zeit geworden sind, sondern verdeutlichen auch, wie die Politiker in naher Zukunft unter öffentlichen Druck geraten könnten, wenn sie Reformen bei sensiblen Themen wie der Sterbehilfe zum Beispiel nicht in Betracht ziehen wollen.

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