Amoklauf Colorado Springs Aldrichs Strafmaß könnte bei einer Verurteilung weiter ansteigen
Der mutmaßliche Amokläufer von Colorado Springs, Anderson Lee Aldrich (22), muss sich in zehn weiteren Anklagepunkten vor Gericht verantworten – die Staatsanwaltschaft beantragte diese Woche neue Anklagen gegen die junge, nicht-binäre Person. So werden Ende dieser Woche weitere Anklagepunkte wie versuchter Mord, versuchte Körperverletzung mit einer tödlichen Waffe und ein durch Vorurteile motiviertes Verbrechen hinzugefügt – im Falle einer Verurteilung könnte dies das Strafmaß für Aldrich weiter erhöhen. Bisher war Aldrich bereits in 305 Fällen angeklagt worden.
Klare Botschaft gegen Hass
Staatsanwalt Michael Allen ist dabei wichtig, die brutale Vorgehensweise des Schützen hervorzuheben, damit diese Eingang in das Urteil findet und so möglicherweise andere homophobe Menschen von einer Tat abhalten kann. Allen betonte: "Die Botschaft, die wir mit dieser Anklage aussenden, ist eindeutig, denke ich. Wir werden keine Angriffe gegen Mitglieder der Community aufgrund ihrer Sexualität tolerieren!“
Mitte November des letzten Jahres soll Aldrich gegen Mitternacht mit einem Sturmgewehr und einer Handfeuerwaffe in den schwulen Nachtclub Q in Colorado Springs gegangen sein und fünf Menschen erschossen haben. 25 weitere Besucher wurden in der Nacht zum Teil lebensgefährlich verletzt, die meisten von ihnen erlitten nach Polizeiangaben Schusswunden. Der Amoklauf konnte nur durch das schnelle und beherzte Eingreifen eines ehemaligen US-Soldaten frühzeitig beendet werden, der den Täter zu Boden riss und ihn überwältigte, bis wenige Minuten später die Polizei Aldrich festnehmen konnte.
Politik hat Mitschuld am Amoklauf
Zuletzt hatten Mitte Dezember mehrere Überlebende sowie der Clubbetreiber selbst vor dem US-Kongress gesprochen und die hetzerische politische Rhetorik in den Vereinigten Staaten von Amerika für mitverantwortlich erklärt. Matthew Haynes, der Besitzer des Nachtclubs Q in Colorado Springs, erklärte: "Wir werden überall in diesem Land abgeschlachtet und entmenschlicht, in Gemeinschaften, die zu schützen Sie einen Eid geschworen haben!“ Die negative Stimmung gegenüber LGBTI*-Menschen würde zudem auch durch Initiativen wie das berüchtigte “Don´t Say Gay“-Gesetz aus Florida befeuert, welches LGBTI*-Themen an allen Schulen im Bundesstaat seit Juli 2022 verbietet.