Direkt zum Inhalt
Aus für die Homo-Ehe?

Aus für die Homo-Ehe? Gay-Community in Thailand bangt um die Wahl eines neuen Ministerpräsidenten!

ms - 13.07.2023 - 09:00 Uhr
Loading audio player...

Es klang so gut – als sich im Mai abzeichnete, dass nach den Wahlen in Thailand der 42-jährige Pita Limjaroenrat der neue Ministerpräsident des Landes werden könnte, jubelte die Gay-Community! Limjaroenrat versprach, binnen der ersten hundert Tage seiner neuen Amtszeit die gleichgeschlechtliche Ehe einführen zu wollen. Heute nun sollte er in sein Amt gewählt werden, doch der Traum könnte jetzt mit einem lauten Knall kurz vor der Zielgeraden platzen.  

Wie gefestigt ist das neue Regierungsbündnis?

Die Wahlkommission des Landes hat gestern dem Verfassungsgericht empfohlen, Limjaroenrat zu suspendieren, weil er angeblich als Abgeordneter Wahlkampfregeln missachtet habe. Zur Stunde ist unklar, ob das Gericht den Fall annimmt und vor allem, wann es entscheidet. Nach thailändischem Recht ist Limjaroenrat, selbst wenn er als Abgeordneter suspendiert werden sollte, immer noch berechtigt, für das Amt des Premierministers zu kandidieren.

Die Frage ist allerdings auch, ob sein angedachtes Regierungsbündnis aus acht Parteien dann tatsächlich noch Bestand hat beziehungsweise, ob bei der Wahl zum Ministerpräsidenten eine Stimmenmehrheit zustande kommt. Damit Limjaroenrat tatsächlich Ministerpräsident wird, bedarf es zudem nicht nur allen Stimmen (312) der Bündnispartner, sondern auch noch mindestens 64 Stimmen der, vom Militär einst ernannten Senatoren.

Zeitenwende in Thailand?

Limjaroenrats prodemokratische Oppositionspartei Move Forward (MF) war im Mai als Sieger aus der Wahl hervorgegangen, während die Parteien, die mit den herrschenden Militärs verbunden sind, eine klare Niederlage erlitten hatten. Im Jahr 2014 hatte sich das Militär in Thailand an die Macht geputscht, nach fast zehn Jahren dankte der scheidende Regierungschef Prayut Chan-o-Cha nach der Wahlniederlage jetzt ab, bleibt allerdings noch solange im Amt, bis eine neue Regierung gebildet worden ist. Seit Jahren kämpft die Gay-Community in Thailand um die Einführung der Ehe auch für Homosexuelle, bisher weitestgehend ohne Erfolg.

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.