Direkt zum Inhalt
Brandanschläge in Berlin

Brandanschläge in Berlin Lesbisches Kulturzentrum und Denkmal für ermordete Homosexuelle wurden attackiert

ms - 15.08.2023 - 09:00 Uhr
Loading audio player...

In Berlin kam es in den letzten Tagen zu mehreren Brandanschlägen auf homosexuelle Einrichtungen, wie die Polizei meldet. Der  schwerste Angriff ereignete sich gestern in Neukölln – unbekannte Täter zerstörten die Schaufenster und verübten einen Brandanschlag auf die Räume das lesbische Beratungs- sowie Kulturzentrum „Rad und Tat“.

Homophober Brandanschlag

Im Innenraum der Beratungsstelle fanden die Ermittler verkohlte Flugblätter – offenbar war versucht worden, in den Räumlichkeiten ein Feuer zu legen. Der Staatsschutz hat inzwischen die Ermittlungen wegen versuchter schwerer Brandstiftung aufgenommen und geht von einem homophob motivierten Hintergrund aus. Passanten hatten zuvor in der Nacht das beschädigte Schaufenster bemerkt und die Polizei noch rechtzeitig alarmiert.

Bibelverse am Denkmal der ermordeten Homosexuellen

Zu einem zweiten Brandanschlag war es kurz zuvor am vergangenen Wochenende ebenso in Berlin gekommen – nach Auskunft der Polizei warfen unbekannte Täter mehrere brennende Gegenstände auf das Denkmal für die in der NS-Zeit verfolgten Homosexuellen in der Hauptstadt. Zudem hat der Täter auch Plakate am Denkmal angebracht, auf denen Bibelverse angebracht waren wie: „Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide haben den Tod verdient.“

Auch hier geht der Staatsschutz von einem homophoben Hintergrund aus und hat die Ermittlungen aufgenommen. Zu einem dritten Brandanschlag war es dann kurze Zeit später auch auf das Holocaust-Mahnmal im Berliner Grunewald gekommen. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg erklärte dazu gegenüber der Presse: „Wir sind schockiert über die volksverhetzende Energie beider Taten und hoffen, dass die verantwortliche Person in beiden Fällen schnell gefasst wird.“

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.