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Bündnis gegen digitalen Hass
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Bündnis gegen digitalen Hass Hunderte Stars schreiben Brief an Meta, YouTube, TikTok und Twitter!

ms - 29.06.2023 - 10:00 Uhr

Mitte Juni erklärte eine der größten LGBTI*-Organisationen der USA, GLAAD, dass der Hass auf Social-Media immer mehr zu Gewalt in der realen Welt führen würde. Dabei untersuchte der Verband auch, wie intensiv sich die großen Social-Media-Plattformen tatsächlich gegen LGBTI*-Hass einsetzen – Schlusslicht im Ranking war Twitter. Nun bekommt die Organisation Unterstützung von zahlreichen Prominenten, die in einem gemeinsamen Brief an Meta-Chef Mark Zuckerberg, Neal Mohan von YouTube, Shou Zi Chew von TikTok sowie Twitter-Eigentümer Elon Musk ein Umdenken einfordern.

Systemisches Online-Versagen

Unterschrieben wurde das Statement von mehreren hundert Prominenten und Persönlichkeiten, darunter so bekannte Namen wie Ariana Grande, Cynthia Nixon, Jamie Lee Curtis, Patrick Stewart, Olly Alexander, Sam Smith, Shawn Mendes, Zooey Deschanel, Amy Schumer, Antoni Porowski, Elliot Page, Hannah Gadsby oder auch Nico Santos. In Richtung Instagram, Facebook, YouTube, TikTok und Twitter wird dabei erklärt: „Es gibt ein massives systemisches Versagen beim Verbot von Hass, Belästigung und böswilliger Anti-LGBTQ-Desinformation auf Ihren Plattformen, und das muss behoben werden.“ Gefährliche Posts gegen LGBTI*-Menschen würden dabei zu Hass, Anfeindungen, Todesdrohungen, reale Körperverletzungen bis hin zu Bombendrohungen führen.

Wahre Verbündete profitieren nicht von Hass

„Ihre Richtlinien und die entsprechende Durchsetzung sind unzureichend, wenn es darum geht, schädliche und gefährliche Anti-LGBTQ-Inhalte zu entschärfen. Sie müssen dringend Maßnahmen ergreifen, um Trans- und LGBTQ-Nutzer auf Ihren Plattformen zu schützen.“ Dabei würden „entmenschlichende, hasserfüllte Angriffe“ gerade auch auf prominente Trans-Persönlichkeiten und Influencer  zunehmen.

„Hass gegen LGBTQ-Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu richten, ist ein gängiges Mittel, um allgemeiner Anti-LGBTQ-Bigotterie Ausdruck zu verleihen. Wenn Ihre Unternehmen Schlupflöcher in ihren Richtlinien beibehalten, die solchen Hass zulassen, wird dadurch ganzen Gemeinschaften Schaden zugefügt“, so die Riege der Prominenten weiter, die abschließend festhalten: „Wahre Verbündete profitieren nicht von Anti-LGBTQ-Hass.“ Die gezielte Forderung dabei: „Strengere Inhalts- und Anzeigenrichtlinien, um den Inhalten, die Transgender, nicht-binäre und geschlechtsuntypische Menschen online und offline Schaden zufügen, direkt zu begegnen.“

GLAAD-Geschäftsführerin Sarah Kate Ellis zeigte sich hocherfreut über die hundertfache Unterstützung: „Ich bin so stolz darauf, diese Arbeit zu machen. Ich hoffe, dass sich alle Trans-Personen und alle LGBTQ-Personen dies zu Herzen nehmen werden. Es gibt so viele Menschen, die uns beistehen und für uns kämpfen. Bitte lest diese Namensliste und wisst, dass ihr im Angesicht von Bigotterie und Lügen nicht allein seid.“

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