Direkt zum Inhalt
Christlicher Hass
Rubrik

Christlicher Hass 100 Millionen US-Dollar zur Bekämpfung von LGBTI*-Rechten

ms - 15.02.2023 - 11:00 Uhr

Das Endspiel im Super Bowl ist in den Vereinigten Staaten von Amerika Jahr für Jahr ein gigantisches Highlight für Sportfans – rund 113 Millionen Menschen allein in Amerika sahen am vergangenen Wochenende beim Endspiel zu, das schlussendlich die Kansas City Chiefs gewannen. Nebst dem Spiel selbst und den Musikshows in den Pausen fiel ein Werbespot immer wieder auf und sorgte in der LGBTI*-Community und darüber hinaus für Aufsehen: Die Kampagne “He Gets Us“ (“Er versteht uns“) warb in mehreren Einspielern für Nächstenliebe und Jesus Christus.

Harmlose Spots für 100 Millionen?

Die Kosten dürften sich dabei auf rund 21 Millionen US-Dollar belaufen haben – viel Geld für ein bisschen Nächstenliebe. Im ersten Spot wird gezeigt, wie Jesus Christus auch heute freundlich zu seinen Mitmenschen wäre, beispielsweise, in dem er einen Sitzplatz im Bus für eine Rentnerin freimacht. Im zweiten Spot werden Kinder gezeigt, die sich gegenseitig helfen; im dritten Einspieler schließlich wird erklärt, dass Jesus auch jene Menschen liebt, die wir hassen würden. Insgesamt investiert die Kampagne in diesen Tagen rund 100 Millionen US-Dollar in TV-Werbung dieser Art. Harmlose Spots für ein menschlicheres Miteinander?

Hassgruppen im Kampf gegen LGBTI*

Blickt man genauer auf die Kampagne “He Gets Us“, zeichnet sich ein anderes Bild ab – dahinter steckt die Servant Foundation, eine landesweite Organisation, die sich für die strikte Einhaltung der Prinzipien der Bibel einsetzt. Dabei unterstützt die Foundation mit Millionensummen auch fundamentale christliche und rechte Hetzgruppen, die es in besonderer Weise auf Homosexuelle und queere Menschen abgesehen haben. Allein 50 Millionen US-Dollar sollen so beispielsweise an die Alliance Defending Freedom (ADF) geflossen sein, die von Bürgerrechtsvereinen klar als “Hassgruppe“ eingestuft wird. Die ADF versucht mit allen Mitteln, das Recht auf Abtreibung landesweit dauerhaft verbieten zu lassen und jedwede Rechte von LGBTI*-Menschen ebenso zu streichen. So scheint der propagierte Aufruf für Nächstenliebe und Spendengelder nicht viel mehr als die Idee zu sein, damit weitere Hass-Kampagnen gegen die LGBTI*-Community fahren zu können. 

Auch Interessant

Regenbogenfamilien Deutschland

Mehr Akzeptanz in der Gesellschaft

Der neue Familienreport zeigt auf, es gibt immer mehr Regenbogenfamilien in Deutschland. Wann die versprochenen Reformen kommen, bleibt indes unklar.
Brandanschlag auf Lesben

Wahnsinnstat schockt Community

Eine Wahnsinnstat schockt Argentinien: In einer Armenunterkunft hat ein Mann vier lesbische Frauen mit einer Brandbombe attackiert, drei Opfer starben
Kaum Fortschritte, viel Gewalt

Die neue Studie der EU-Grundrechteagentur

Die neue Studie der EU-Grundrechteagentur zeigt auf, wie dramatisch Hass und Gewalt gegenüber LGBTI* zugenommen haben, besonders in den Schulen.
Diskriminierung in New York?

Ein schwules Paar verklagt den Big Apple

In New York wird die Klage eines schwulen Paares mit Kinderwunsch vor Gericht verhandelt, die zu einem Präzedenzfall für ganz Amerika werden kann.
Bücherverbot in Sydney

Homosexuelle raus aus den Bibliotheken

Bücherverbote in den USA? Altbekannt! Doch jetzt hat ein Bezirk von Sydney ebenso Bücher über Homosexuelle verboten. Die Empörung ist landesweit groß.
Die Mär vom bösen Schwulen

Hetze gegen Schwule in den USA

Erneut wird in den USA versucht, vor der Präsidentschaftswahl Stimmung gegen Schwule zu machen, einmal mehr werden sie mit Pädophilen gleichgesetzt.
Nemo gewinnt den ESC!

Großer Jubel in Malmö

Bis zur letzten Minute war es spannend, schlussendlich gewinnt der nicht-binäre Nemo aus der Schweiz den ESC 2024!