Direkt zum Inhalt
Der Pride ist wichtig!

Der Pride ist wichtig! Finanzierung für Pride für fünf Jahre gesichert

ms - 19.10.2022 - 15:00 Uhr
Loading audio player...

Die Stadt London will in diesen Zeiten ein starkes Zeichen für die LGBTI*-Community setzen und hat jetzt nach den diesjährigen Jubiläumsfeierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen des Pride in der britischen Hauptstadt zugesagt, für die nächsten fünf Jahre den Londoner Pride mit insgesamt umgerechnet rund 720.000 Euro zu unterstützen. Zudem werde ein Gemeinschaftsrat eingerichtet, der weitere Konzepte gegen Rassismus und Homophobie entwerfen soll. Die Stadtverwaltung reagiert damit auch auf die massiv ansteigenden Fälle von Hasskriminalität in Großbritannien, die zumeist rassistische oder homophobe Hintergründe haben. Binnen eines Jahres kam es nach Angaben der britischen Polizei zuletzt zu rund 156.000 Hassverbrechen, davon über 26.000 Fälle allein aufgrund der sexuellen Orientierung.

Der Londoner Bürgermeister und LGBTI*-Unterstützer Sadiq Khan sagte, er sei "sehr gespannt" darauf, wie die "ehrgeizigen Pläne" der Gruppe umgesetzt werden können. Die Non-Profit-Organisation des Pride in London arbeitet seit Jahren mit Hunderten von Freiwilligen, zudem unterstützen auch viele Organisationen die altehrwürdige LGBTI*-Großveranstaltung. Allein in diesem Sommer waren mehr als eine Million Menschen zum 50. Londoner Pride in die Hauptstadt gekommen. Von Juli bis September waren gemeindegeführte Organisationen dazu aufgerufen, sich an der Finanzierung für die nächsten Jahre zu beteiligen. Bürgermeister Khan dazu: "London ist ein Leuchtturm der Inklusion in der ganzen Welt, und das ist zum Teil auf die starke Wirkung zurückzuführen, die der Pride-Marsch der Solidarität und des Feierns in den letzten fünf Jahrzehnten auf unsere Gesellschaft hatte."

Nebst der Hasskriminalität hat Großbritannien noch immer auch ein massives Problem mit Homophobie in der Polizei selbst – immer wieder sollen Beamte auch bei Mordfällen in der Vergangenheit Beweisen nicht nachgegangen sein, da die Opfer homosexuell waren. Aktuell steht gerade deswegen auch die Londoner Metropolitan-Police unter Generallaufsicht von der obersten britischen Polizei-Aufsichtsbehörde. Und so zeigte sich das Pride-Veranstalterteam sehr erfreut über die jüngsten Zuwendungen der Stadt für die nächsten Jahre, erklärte aber zeitgleich auch, dass noch „einige Schlachten gewonnen werden müssen.“ Zudem erklärte Christopher Joell-Deshields, geschäftsführender Direktor des Pride in London: "Unser engagiertes Team von Freiwilligen freut sich darauf, mit den LGBTI*-Communitys zusammenzuarbeiten, um uns so stetig zu verbessern und sicherzustellen, dass unsere Plattform nationale und globale LGBTI*-Themen in den Fokus rückt, die Erfolge unserer Community feiert und LGBTI*-Personen durch Sichtbarkeit, Einheit und Gleichheit gestärkt werden. "

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Community in Italien verärgert

„Manhattan-Killer“ mit Fan-Post

Dem 26-Jährigen Luigi Mangione droht die Todesstrafe für den tödlichen Angriff auf den Geschäftsführer einer US-Krankenversicherung.
Neuer Ehrentag in Brasilien?

Tag des „Heterosexuellen Stolzes“

In Brasilien wird derzeit über einen neuen Gesetzentwurf debattiert: Ein „Ex-Gay“-Abgeordneter will einen Tag des „Heterosexuellen Stolzes“ einführen.
Ungewissheit beim ESC

Zusage bisher von 33 Ländern

Seit der fixen Zusage, dass Israel beim ESC 2026 dabei ist, entzweit sich der Contest immer weiter. Noch immer ist unklar, wie viele Länder dabei sind
Aktion gegen Einsamkeit

Projekt zur dunklen Winterzeit

Das Bundesjugendministerium hat eine neue Kampagne gegen Einsamkeit gestartet. Besonders betroffen davon sind junge queere Menschen in Deutschland.
US-Präsident verärgert

Politischer Abgang im Mega-Streit

Republikanerin Marjorie Taylor Greene unterstützt eine Petition zur vollständigen Offenlegung der so genannten Epstein-Akten.
LGBTIQ+ auf St. Lucia

Wahlsieg der Labour Party

Im Sommer wurde Homosexualität legal, nun wurde eine Anti-LGBTIQ+-Kampagne bei der Wahl im Karibikstaat St. Lucia abgestraft - die Akzeptanz wächst!
Opfer erst 15 und 19 Jahre alt

Geschlechtsneutrale Gesetzanpassung

Das Urteil ist ein Meilenstein im Schweizer Strafrecht, denn erstmals konnte ein Mann wegen der Vergewaltigung eines anderen Mannes belangt werden.
Hetze von Emine Erdoğan

LGBTIQ+ als "globale Bedrohung"

Die First Lady der Türkei, Emine Erdoğan, hetzte jetzt gegen die Community. LGBTIQ+ sei eine "globale Bedrohung" für die „traditionelle Familie“.
Rückschlag in den Niederlanden

Minderheitenregierung unter Jetten

Werden die Niederlande künftig von einer Minderheitenregierung geführt? Kein guter Start für den neuen schwulen Premierminister in spe, Rob Jetten.