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Schock in den USA: Eine Kleinstadt verliert alle LGBTI*-Rechte

Die Aufhebung aller LGBTI*-Rechte Schock in den USA: Eine Kleinstadt verliert alle LGBTI*-Rechte

ms - 27.01.2022 - 15:30 Uhr

Fürwahr, Donald Trump ist zum Glück nicht mehr Präsident der Vereinigten Staaten, doch seine homophobe Gedankenwelt ist damit noch lange nicht gebannt – ja, selbst der Wüterich könnte 2024 noch einmal Präsident von Amerika werden. Nun haben Trump-Befürworter eindrucksvoll gezeigt, was die LGBTI*-Community in den USA erwartet, wenn der Fake-News-King erneut ins Amt kommt.

Im beschaulichen Örtchen Chambersburg im Herzen von Pennsylvania wurde der Gemeinderat mehrheitlich von Hardcore-Trump-Anhängern übernommen. Die erste Amtshandlung des neuen Gemeinderats war dann die Aufhebung aller Antidiskriminierungsgesetze für LGBTI*-Menschen. Bereits vor vier Monaten wurde die Verordnung angeordnet, nun wurde sie letztgültig tatsächlich verabschiedet. Mit einer 7-zu-3-Mehrheit der Republikaner hob der Stadtrat die Verordnung auf, die den Schutz der Einwohner vor Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, ethnischen Zugehörigkeit oder Geschlechtsidentität vorgab.

© nzphotonz
© nzphotonz

Als Gründe wurden die Redundanz der Verordnung sowie die scheinbare mangelnde Durchsetzungsmöglichkeit angegeben. Der Ratsvorsitzende Bill Everly sieht darin auch gar kein Problem, wie er gegenüber von Penn Live betonte: „Ich verstehe nicht, warum wir einen besonderen Schutz für bestimmte Menschen brauchen. Ich denke, wenn wir besondere Schutzmaßnahmen für bestimmte Menschen schaffen, öffnen wir die Tür für andere Schutzmaßnahmen für andere Menschen. Ich denke, wir müssen zusammenkommen und uns nicht spalten. Ich glaube, das würde uns spalten." Auch Ratspräsident Allen Coffman sah kein Problem darin, denn dafür hätten die Bürger sie schließlich gewählt – die Mehrheit der Bürger sei nicht einverstanden gewesen mit den Antidiskriminierungsgesetzen.

Die in der Minderheit befindlichen Demokraten sehen darin ganz klar einen politischen Schachzug, der wie ein Waldbrand bis zu den Wahlen 2024 immer massiver um sich greifen könnte. Sandra Mailey, Vorsitzende des Franklin County Democratic Committee, kommentierte die Entscheidung so: "Es war eine Art von 'Holt euch Chambersburg zurück und lasst uns zu den 1950er Jahren zurückkehren, so wie wir es alle mochten'. Ich denke, es ist eine nationale Strategie der Republikanischen Partei, die Basis und die lokalen Regierungen zu erreichen, um die Macht von den Basisgruppen zu übernehmen und zu versuchen, die Macht auf diese Weise zu erhalten.“ Düstere Vorzeichen für die Wahl in zwei Jahren.

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