Drei Polinnen angeklagt Prozess gegen LGBTI*-Aktivistinnen wegen Marien-Bildnis
Im April 2019 zeigten drei LGBTI*-Aktivistinnen die Madonna von Tschenstochau auf Plakaten mit einem regenbogenfarbenen Heiligenschein und hängten diese in der Stadt Plock an der Weichsel auf. Jetzt stehen sie wegen „Verletzung religiöser Gefühle“ vor Gericht – denn dieses Bild wird in Polen verehrt wie kein zweites. Ihnen drohen bis zu zwei Jahre Haft.
Die drei Frauen empfinden ihre Aktion laut Deutschlandfunk Kultur auch heute noch als berechtigt, da die katholische Kirche und die rechts-konservative Regierung die LGBTI*-Community zum Feindbild erklärt habe. So gab es in einer Kirche in Plock zum Beispiel ein „Grab des Herren“, dessen Kartonwände mit verschiedenen Sünden beschriftet waren. Dazu gehörten dann neben „Egoismus“, Hass“ und „Verrat“ auch „LGBT“ und „Gender“ – eine solche Haltung treibe Jugendliche in die Isolation. Zwei der Frauen, Joanna und Anna, sind nicht homosexuell und wurden katholisch erzogen. Doch schon in der Schulzeit hatten beide Zweifel über den großen Einfluss der Kirche auf die Gesellschaft.