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Forschung Affenpocken

Forschung Affenpocken Neue Hoffnung im Kampf gegen eine erneute Virus-Ausbreitung

ms - 18.03.2023 - 11:09 Uhr

Neue Forschungsstrategien aus Deutschland und Großbritannien machen Hoffnung im Einsatz gegen die Affenpocken – die britische Kent Universität in Canterbury untersucht derzeit in Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main, ob und wie Antibiotika mit dem Wirkstoff Nitroxolin gegen Mpox zum Einsatz kommen können. Die ersten Erkenntnisse wurden jetzt im wissenschaftlichen Fachjournal Medical Virology veröffentlicht.

Harnwegs-Antibiotikum im Einsatz gegen Mpox

Der Wirkstoff zeigte sich in ersten Studien vielsprechend und hemmt offenbar die Vermehrung der Affenpocken-Viren im Gewebe der menschlichen Haut. Darüber hinaus zeigt sich Nitroxolin wirksam gegen andere weitere Virusstämme, die oftmals in Verbindung mit Mpox übertragen werden und gegen die sich bisherige Wirkstoffe zumeist als resistent erwiesen haben. In weiteren klinischen Studien soll jetzt in einem nächsten Schritt direkt am Menschen weitergeforscht werden. Die Hoffnung ist groß, dass mit diesen Antibiotika eine effektive Behandlung von Affenpocken möglich werden könnte. Bisher kommen Antibiotika mit dem Wirkstoff Nitroxolin zumeist bei Harnwegsinfekten zum Einsatz.

Erneuerter Aufruf zur Impfung

Die Deutsche Aidshilfe sowie auch die Weltgesundheitsorganisation rufen indes weiter dazu auf, dass sich schwule und bisexuelle Männer mit wechselnden Sexualkontakten zeitnah impfen lassen sollten. Gerade auch Menschen mit HIV sind hier einer besonderen Bedrohung ausgesetzt, die neusten Forschungsdaten aus London zeigen auf, dass Mpox sich für HIV-positive Menschen als sehr gefährlich herausstellen kann.

Zudem besteht die Gefahr, dass die Zahl der Infizierten in den kommenden Monaten wieder ansteigt. Die Deutsche Aidshilfe geht davon aus, dass das Virus als Krankheit der Gay-Community in Deutschland erhalten bleiben wird. Seit Ausbruch der Virus-Erkrankung im Mai 2022 infizierten sich in der Bundesrepublik offiziell rund 3.700 Menschen damit, zum allergrößten Teil schwule und bisexuelle Männer. Die Dunkelziffer wird als sehr hoch eingeschätzt.    

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