Gemeinsam gegen Sexismus Bundesfamilienministerin Paus fordert mehr Diversity im Mittelstand
Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat heute Mittag das Bündnis “Gemeinsam gegen Sexismus“ vorgestellt – im Mittelpunkt dabei stehen Unternehmen aus dem Mittelstand, die sich vermehrt für ein besseres Miteinander einsetzen sollen. Sexismus sowohl gegen Frauen wie aber auch gegen LGBTI*-Personen bedeute für die Betroffenen oftmals Herabwürdigung, Grenzverletzungen und Machtmissbrauch. Viele Menschen erfahren Tag für Tag wegen ihres Geschlechts Belästigung oder Zurücksetzung - auf der Straße, in der Freizeit, aber auch am Arbeitsplatz, so das Statement des Bundesfamilienministeriums.
Besonders betroffen sind LGBTI*-Menschen
Paus selbst bekräftigte bei der Präsentation des neuen Bündnisses in Zusammenarbeit mit Vertretern des Mittelstands, dem Weibernetz (Interessenvertretung behinderter Frauen) und dem Dachverband der Migrantinnenorganisationen (DaMigra): „Übergriffige Anmache auf der Straße, anzügliche Witze, klischeehafte oder sexistische Werbung, Kränkung und Zurücksetzung am Arbeitsplatz – all das gilt es zu verhindern und zu beenden. Wir sind als Gesellschaft gefordert, Sexismus und sexuelle Belästigung in jeder Form zu bekämpfen.“ Dabei erklärte Paus weiter, dass oftmals auch Menschen aus der LGBTI*-Community in besonderer Weise davon betroffen sind: „Intersektionalität ist dabei eine spezifische Herausforderung: Mehrfach diskriminierte Menschen – etwa wegen ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Identität oder einer Behinderung – sind Sexismus oft besonders stark und schutzlos ausgeliefert. Sie sollen besonderes Gewicht in unserem Bündnis haben.“
Unternehmen sind gefordert
Für Unternehmen lohne sich das Engagement gegen Sexismus doppelt, denn sie schützen ihre Beschäftigten und profitieren selbst davon, so Paus weiter: „Ein gutes Arbeitsklima stärkt Mitarbeitende und Arbeitgeber gleichermaßen.“ Ziel der Kampagne ist es, besser über Sexismus zu informieren und den Kampf dagegen in der Breite zu unterstützen – rund 350 Vereine und Unternehmen haben die Erklärung bereits unterzeichnet, darunter auch Fernsehanstalten wie ARD und ZDF, Firmen wie Microsoft, die Deutsche Bahn oder auch Mercedes-Benz sowie auch mehrere queere Organisationen. Explizit bittet Paus darum, dass sich viele weitere Firmen dem Bündnis anschließen.
Mehr Diversity im Mittelstand
Das Bündnis gegen Sexismus baut dabei auf einem Netzwerk auf, das seit Oktober 2021 mit der Erklärung “Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung" entstanden ist. Die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände und der Deutsche Städtetag gehörten zu den Initiatoren. Das Bundesfamilienministerium baut das Bündnis gemeinsam mit der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin (EAF) auf.
Bis Ende 2025 sollen dabei Aktivitäten der Bündnis-Teilnehmer mit Veranstaltungen, Materialien und Empfehlungen unterstützt werden. Ziel sei es so auch, gegen Sexismus in Unternehmen, Organisationen und Öffentlichkeit vorzugehen und Betroffene zu unterstützen. Ein Schwerpunkt soll der Mittelstand sein, da bislang vermehrt vor allem nur große Unternehmen Compliance Regelungen oder Diversity-Maßnahmen gegen Sexismus etabliert haben.