Direkt zum Inhalt
Gewalt nach CSD

Gewalt nach CSD Zwei der mutmaßlichen Täter sind gefasst, zwei weitere auf der Flucht

ms - 11.09.2023 - 09:00 Uhr
Loading audio player...

Auch bei eine der letzten CSD-Paraden in diesem Jahr im September ist es erneut zu gewalttätigen Angriffen auf die LGBTI*-Community gekommen – am vergangenen Wochenende waren Teilnehmer des CSD in Halle (Sachsen-Anhalt) die Opfer, eine 41-jährige Frau wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.

Vier Verletzte nach Tritten und Schlägen

Die Angriffe begannen dabei offenbar direkt nach dem Ende der Demonstration und der Veranstaltung am Samstagabend, mehrere Teilnehmer wurden zunächst von vier Männern verbal homophob beleidigt, anschließend attackierte die vierköpfige Gruppe nach Angaben der Polizei in Halle die CSD-Besucher brutal mit Tritten und Schlägen. Drei Menschen wurden dabei leicht verletzt und noch vor Ort von Rettungskräften versorgt, die vierte Person musste mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden – die 41-jährige Frau befindet sich nach aktuellem Stand außer Lebensgefahr.

Zwei Täter gefasst, zwei auf der Flucht

Die Polizei leitete eine Großfahndung ein und konnte kurz darauf bereits zwei der vier mutmaßlichen Täter stellen, dabei handelt es sich um zwei junge Männer im Alter von 16 und 20 Jahren aus Afghanistan. Gegen die beiden jugendlichen Männer wurden die Ermittlungen aufgenommen, so die Polizei in Halle weiter. Die beiden anderen flüchtigen Personen sollen nach Angaben einer Polizeisprecherin ein „südländisches Erscheinungsbild“ haben.

Verbale Attacken von Rechts

Auch während der Demonstration seien Teilnehmer ebenso bereits verbal attackiert worden, vor allem Personen aus der rechtsextremen Szene sollen nach Angaben des MDR versucht haben, zu stören – die Polizei sei aber stets schnell zur Stelle gewesen, um eine Eskalation zu vermeiden. Auch die Veranstalter rund um das Begegnungs- und Beratungs-Zentrum „lebensart“ zeigten sich zufrieden mit dem zuvor mit der Polizei ausgearbeiteten Sicherheitskonzept. Veranstalter sowie Polizei sprechen von insgesamt 2.800 bis 4.000 Teilnehmern beim CSD Halle am vergangenen Wochenende.

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Queere Jugendliche in Flandern

Suche nach sicheren Räumen

Im ländlichen Belgien ist es für viele queere Jugendliche schwer, Gleichgesinnte zu treffen. Immer mehr Betroffene gründen daher eigene Gruppen.
Queerer Rugbyclub

Besonderes Jubiläum in England

In England feiert ein LGBTIQ+-Rugbyclub zehnjähriges Bestehen und setzt damit ein besonderes Zeichen für mehr queere Sichtbarkeit im „Männersport“.
Gefährliche Jugendzeit

Kindeswohlgefährdungen nehmen zu

Kindeswohlgefährdungen haben in Deutschland erneut stark zugenommen, insbesondere davon betroffen sind LGBTIQ+-Jugendliche.
Mord in Hollywood

Harry und Sally-Regisseur und Frau

Regisseur Rob Reiner und seine Ehefrau Michele Singer wurden ermordet – beide unterstützten tatkräftig Schwule und Lesben. Tatverdächtig ist ihr Sohn.
Aktion „I Am Not Propaganda“

Weltweit Proteste gegen Hass-Gesetz

Am vergangenen Wochenende demonstrierten vor zahlreichen Botschaften aus Kasachstan Menschen gegen das geplante Anti-LGBTIQ+-Gesetz im Land.
Proteste in Budapest

Kritik an Ministerpräsident Orbán

Ein Skandal erschüttert Ungarn: Über 50.000 Menschen forderten am Wochenende den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orbán.
Nouripour kritisiert FIFA

Debatte um Pride-Spiel 2026

Bundestags-Vizepräsident Nouripour kritisierte die FIFA und sagte zum Pride-Spiel 2026 zwischen Iran und Ägypten: Die „Mullahs“ müssten das aushalten.
Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.