Hilfe von der Stadt Die Finanzierung für den Frankfurter CSD ist gesichert!
Vor kurzem warnte der Verein hinter dem CSD Frankfurt, dass für die diesjährige Veranstaltung massive Mehrkosten zu erwarten sind. Ohne zusätzliche Hilfen würde der CSD Frankfurt 2023 nicht stattfinden können. Jetzt darf aufgeatmet werden: Die Finanzierung ist gesichert.
Hilferuf des Vereins
Vor zwei Wochen warnte Anika Pilger, die zum Vorstand des Vereins CSD Frankfurt gehört, laut der Frankfurter Rundschau: „Aufgrund der Inflation und Tarifanpassungen veranschlagen unsere Dienstleistenden, mit denen wir seit Jahrzehnten eine enge Bindung pflegen, zwischen vier und 50 Prozent Mehrkosten.“ Das könne ein ehrenamtlicher Verein „ohne finanzielle Unterstützung der Frankfurter Politik und Stadtgesellschaft“ nicht mehr stemmen. Insgesamt ginge man aktuell ein Defizit von 69.000 Euro aus.
Schon 2022 hatte der CSD Frankfurt mit einem Defizit zu kämpfen – damals waren es allerdings nur 13.000 Euro. Diesen Betrag konnte der Verein mit Rücklagen auffangen. Mehrkosten gibt es vor allem beim Auf- und Abbau und für die Sicherheit.
Spenden-Kampagne und Charity-Event
Um das Fest dennoch finanzieren zu können, startete der Verein eine Online-Spendensammlung. Zusätzlich lädt der CSD Frankfurt e.V. am Freitag, 19. Mai 2023 zu einer Spendensammlung im Hilton Frankfurt City Centre ein. Laut einer Ankündigung der Veranstaltung auf Facebook werden „diverse Performances“ und „einige Überraschungen“ geboten. Der Eintritt ist auf Spendenbasis.
Hotel-Geschäftsführer Marc Snijders, der selbst zu den Sponsoren des CSD gehört, sagte dazu: „Wir helfen, wo wir können – und es ist uns eine Ehre, den CSD Verein mit einem Charity Event unterstützen zu können. Ein Sommer ohne den CSD in unserer Stadt ist unvorstellbar.“ Organisiert wurde der Abend von den Frankfurter Drag-Queens Cimberly Clark, Fabienne Diamond, Feeby Fergison, Giselle Hipps, Jazz Cortes und Robin D’Show.
Hilfe durch die Politik
Am Donnerstagabend verkündete Dimitrios Bakakis, der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Römer, laut der Frankfurter Allgemeinen im Diversitätsausschuss: Über Etatanträge der Fraktionen konnten 20.000 Euro gesichert werden. Zudem habe Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) zwei noch nicht namentlich genannte Sponsoren auftreiben können. Zusammen mit den städtischen Mitteln könne so die gesamte Summe finanziert werden.
Erster Pride-Monat
Dieses Jahr findet in Frankfurt am 16. und 17. Juni der erste Pride-Monat statt. Als Vorbild für die Feier diente die Frankfurter Partnerstadt Toronto. Die erste Veranstaltung soll in der Innenstadt stattfinden. Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg ist es laut der Frankfurter Rundschau wichtig, dass „wir in den nächsten Jahren auch in die Stadtteile gehen und nicht nur in der Zentrale sind“. Außerdem will sie möglichst viele Institutionen und Vereine für die Veranstaltung begeistern.
Über den CSD Frankfurt
Die Veranstaltung findet vom 13. bis 16. Juli 2023 statt. Den Höhepunkt bildet am Samstag eine Demo durch die Innenstadt. Das Motto dieses Jahr lautet „Here & Queer“. Der CSD Frankfurt existiert seit 1992 und ist eine der größten LGBTI*-Veranstaltungen Deutschlands.