Direkt zum Inhalt
Hitlergruß beim CSD

Hitlergruß beim CSD Rechtsradikale Botschaften und Angriffe beim CSD Chemnitz

ms - 01.08.2023 - 10:30 Uhr
Loading audio player...

Einmal mehr ist es bei einem CSD in Deutschland in diesem Jahr zu Angriffen auf Pride-Teilnehmer gekommen – in Chemnitz attackierten Rechtsextreme die Besucher und zeigten mehrfach den Hitlergruß. Bereits vor der eigentlichen Demonstration am vergangenen Samstag wurde von unbekannten Tätern am Startpunkt des Pride eine Regenbogenflagge in Brand gesetzt.

Hitlergruß und Deutschlandfahne

Die Veranstalter des CSD erklärten daraufhin, sie lassen sich von derartigen Angriffen nicht einschüchtern. An der Demonstration selbst nahmen dann rund 1.500 Menschen teil, auch sie wurden nach Angaben von CSD-Sprecher Robert Lutz immer wieder verbal attackiert, einige der Rechtsradikalen zeigten dabei mehrfach den Hitlergruß und schwenkten Deutschlandfahnen. Bei den Neonazis soll es sich um eine Gruppe aus dem Erzgebirge handeln. „Solche Aktionen zeigen, dass der CSD weiter nötig ist, um Akzeptanz und Sicherheit für queere Menschen zu schaffen“, so Lutz.

Hass von rechtsextremen Stadträten befeuert

Der CDU-Bürgermeister von Chemnitz, Ralph Burkhardt, erklärte: „Ich rufe zu Respekt und Solidarität auf. Und man darf sich davon nicht entmutigen lassen: Der CSD ist wichtig! Chemnitz – unsere Gesellschaft – muss ein Ort sein, an dem jeder Einzelne frei leben kann, ohne Angst vor Diskriminierung oder Gewalt haben zu müssen.“

Der Landtagsabgeordnete Volkmar Zschoke (Grüne) kommentierte die Vorfälle mit den Worten, dass solche Hassaktionen maßgeblich von rechtsextremen Stadträten aus Chemnitz mitorganisiert worden wären. Dabei richte sich der Hass direkt auf queere und nicht-binäre Menschen, die als „abnormal“ eingestuft und angegriffen werden würden. „Leider gibt es gerade im Erzgebirge und auch in Chemnitz einen nicht unerheblichen Resonanzraum für diese freiheitsfeindliche und menschenverachtende Ideologie“, so Zschoke online.

Ebenso vor Ort war die sächsische Justizministerin Katja Meier zusammen mit ihrer Partnerin, der Gleichstellungsministerin Josefine Paul aus Nordrhein-Westfalen. Meier war zugleich auch Schirmherrin des elften CSD in Chemnitz und wollte den Teilnehmern trotz allen Widrigkeiten Mut machen: „Du bist gut, wie Du bist, egal, wen Du liebst oder welche Identität Du hast!“

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.