Direkt zum Inhalt
Homosexualität bleibt illegal

Homosexualität bleibt illegal Im ostafrikanischen Land werden schwule Handlungen weiterhin mit 14 Jahren Haft bestraft

ms - 03.07.2024 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Großer Dämpfer in Malawi – nachdem im ostafrikanischen Land seit über einem Jahrzehnt über die Legalisierung von Homosexualität diskutiert wird und aktuell sogar der erste große Pride angedacht ist und Hoffnungen schürt, hält das Oberste Gericht des Landes nun am strikten homophoben Kurs weiter eisern fest. 

Richter bleiben stur

Dem Urteil war eine Klage eines schwulen Niederländers sowie einer Trans-Person vorausgegangen, die beide verhaftet worden waren. Die Anklagepunkte lauteten auf Sodomie und wiedernatürlichem Verhalten. Die Richter des Obersten Gerichtshofs wiesen die Klage jetzt allerdings zurück und erklärten in einer sechs Stunden andauernden Urteilsbegründung, warum homosexuelle Handlungen auch weiterhin mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden sollen. Der Urteilstext umfasst 135 Seiten. 

Unter anderem stellten die drei zuständigen Richter in Frage, dass homosexuelle Menschen im Land überhaupt diskriminiert werden würden. Den Klägern stünde es allerdings offen, sich mit ihren Anliegen ans Parlament zu wenden – jenes Parlament, das seit einem Jahrzehnt genau über die Rechte von Homosexuellen massiv streitet.  

Schwarzer Tag für Menschenrechte

Mehrere internationale Menschenrechts- und LGBTI*-Vereine verurteilten in ersten Stellungnahmen das Urteil des Obersten Gerichts in Malawi. Dies sei ein „schwarzer Tag für die Menschenrechte“ im Land. Zudem betonten die Verbände, dass die Richter mit ihrem Urteil nicht nur die eigene Verfassung verletzt hätten, sondern damit auch explizit gegen international geltende Menschenrechte sowie auch gegen die Afrikanische Charta verstoßen würden. Die Anwälte der beiden Kläger erklärten, man werde das Urteil genau studieren und ein weiteres Vorgehen beratschlagen. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.