Kein Regenbogen im Spielzeugladen Die Ursprünge der Homosexualität sind endlich geklärt!
KOMMENTAR - Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es eigentlich direkt zum Lachen – immer mehr Länder im Mittleren Osten haben nun in ihrem Einsatz gegen Homosexualität eine neue Kampfzone für sich entdeckt: Spielzeuggeschäfte. Man mag es kaum glauben, aber die streng gläubigen Muslime haben den Regenbogen abermals als Zeichen für die Verdorbenheit der Gay-Community gebrandmarkt. Kurzum wurde beschlossen, alle regenbogenfarbenen Kinderspielsachen und Kinderbekleidung zu verbieten. Zunächst kam Katar auf die großartige Idee, Nachbarland Saudi-Arabien folgte nun kurz darauf. Die Begründung von jeweils oberster Regierungsstelle ist dabei stets dieselbe: Regenbogenfarben fördern Homosexualität. In einem Video erklären die Sittenwächter dabei mit ernster Miene, wie gefährlich so ein buntes Kinderspielzeug plötzlich sein kann. Ein Sprengstoffgürtel ist dagegen, sozusagen, nur eine ungefährliche Spielerei.
Dabei gehen die Sittenwächter natürlich mit all der nötigen Strenge vor, die so eine gefährliche, ja lebensbedrohliche Lage nötig macht: Der staatliche News-Sender präsentiert die gläubigen Herren wie geheime Spione auf bedrohlicher Mission beim Konfiszieren von regenbogenfarbenen Kinderklamotten in einem Spielzeugladen in Riad – James Bond würde erblassen in dieser lebensgefährlichen Situation. Nun muss man im Grunde seines Herzens den Herren in ihren weißen, irgendwie femininen Kleidern ja dankbar sein – jahrzehntelang fragte man sich oftmals, woher sie denn käme, die eigene Homosexualität. Gene? Falsches Essen? Muttis Kuscheleinheiten? Nun endlich wird uns klar, es war der Regenbogen. Einmal unbedacht hindurch geschritten während eines lauen Sommertages verbunden mit einem kurzen Regenguss und schon waren wir schwul oder lesbisch.
Da ist es folgerichtig auch gut, dass die beiden Emirate jetzt auch unter Strafandrohung den weiteren Vertrieb von der gefährlichen Spielzeugware ganz verboten haben. Das mit dieser Homosexualität geht ja so schnell und plötzlich steht die Todesstrafe im Raum – wer will das schon? Tausend Peitschenhiebe für eine Regenbogen-Haarspange? Alles möglich. So blickt man wahrscheinlich allerdings gerade in Katar mit großer Sorge auf die Fußball-Weltmeisterschaft im November. Die bange Frage steht im Raum: Wie werden die Fans anreisen? Könnten einige der Besucher versehentlich ein Hemd tragen, das zu bunt ist und von einer Sekunde auf die andere die katarischen Kinder schwul macht? Hätte man sich hierzulande nicht gedacht, dass ausgerechnet Fußball sozusagen plötzlich homosexuell machen kann. Aber man lernt ja nie aus. Ein Glück nur, dass Katar ein Wüstenstaat ist, Regen und damit auch Regenbögen sind eine Seltenheit. Von Seiten Mutter Natur besteht also wenig Gefahr, versehentlich plötzlich durch einen Regenbogen homosexuell geworden zu sein. So mag für manchen Gläubigen der Klimawandel auch als Chance begriffen werden, der Homosexualität dadurch nach und nach den Garaus zu machen.