Direkt zum Inhalt
Klares Nein zu homophoben Angriffen

Nein zu homophoben Angriffen Tausende Menschen fordern gleiche Rechte für homosexuelle Italiener

ms - 22.03.2023 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Seit dem vergangenen Wochenende sind mehrere tausend Demonstranten vor allem in Mailand auf die Straßen gegangen, um gegen die neusten homophoben Bestimmungen der rechtsnationalen italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni zu protestieren. Tagtäglich zeigen LGBTI*-Aktivisten und Unterstützer Flagge und offensichtlich schließen sich immer mehr Italiener diesen Protesten an.

Katastrophale Lage für Regenbogenfamilien

Meloni hatte erst vor wenigen Tagen über das Innenministerium erklären lassen, dass alle Gemeinden des Landes ab sofort keine Registrierungen von Kindern mit zwei Müttern oder zwei Vätern mehr durchführen dürften. Ein direkter und frontaler Angriff auf die alltägliche Lebensrealität von vielen tausend Homosexuellen und ihren Kindern in Italien.

Den Protesten hat sich in diesen Tagen die Opposition unter der Vorsitzenden der Demokratischen Partei, Elly Schlein, angeschlossen. Schlein, die selbst bisexuell ist, lebt in einer Partnerschaft mit einer Frau und erklärte, dass sie vom Vorgehen der Regierungschefin kaum überrascht gewesen sei – Meloni hatte bereits vor ihrer Wahl im September 2022 erklärt, dass sie die Rechte von Homosexuellen bekämpfen wolle. Dass nun allerdings dieser erste gezielte Angriff sozusagen auf dem Rücken von Kindern ausgetragen werde, die jetzt bei gleichgeschlechtlichen Eltern plötzlich schutzlos dastehen würden, überraschte Schlein dann offensichtlich doch. Bei medizinischen Fragen beispielsweise haben homosexuelle Eltern plötzlich keinerlei Entscheidungsgewalt mehr.

Einsatz für Homosexuellen-Rechte

Schlein erklärte weiter, dass die Anweisung von Meloni „ideologisch, grausam und diskriminierend“ sei. Sie wolle sich jetzt noch stärker dem Schutz von Homosexuellen und ihren Familien widmen. Während seit dem vergangenen Wochenende immer wieder Menschen gegen die jüngsten Pläne der Regierungschefin demonstrieren, plant die Opposition offenbar auch weitere Großveranstaltungen für die Rechte von Homosexuellen und queeren Menschen. Auch juristisch arbeite man derzeit daran, Gesetzeslücken zu schließen. Die gleichgeschlechtlichen Familien seien es einfach leid, diskriminiert zu werden, so Schlein. Mehrere Bürgermeister haben inzwischen ihre Unterstützung angekündigt, darunter auch Giuseppe Sala aus Mailand.  

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.