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LGBTI*-Aktivisten protestieren gegen Killerserie

Netflix knickt vor Aktivisten ein Ein schwuler Serienmörder passt nicht in die Welt von LGBTI*

ms - 28.09.2022 - 10:00 Uhr
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Seit wenigen Tagen können Netflix-Abonnenten auf dem Streaming-Dienst die neue Serie “ Dahmer - Monster: The Jeffrey Dahmer Story“ sehen, das neue Werk des schwulen US-Regisseurs und Drehbuchautors Ryan Murphy, der uns LGBTI*-Hitserien wie “Pose“, “Glee“, “Halston“ oder auch “Hollywood“ bescherte. Nun zeichnet Murphy in seiner neusten Produktion das Leben des schwulen Serienkillers Jeffrey Dahmer nach. Dahmer gilt bis heute als einer der bekanntesten Serienmörder des 20. Jahrhunderts, innerhalb eines guten Jahrzehnts ermordete er seit 1978 mindestens 17 schwule Jugendliche und junge Männer, zumeist schwarze Menschen aus der Stadt Milwaukee. Die Vorfälle werfen bis heute auch einen Schatten auf die örtliche Polizei, die Dahmer bereits mehrfach hätte erwischen können, oftmals aber rassistisch motiviert lieber den Aussagen des weißen Dahmers als eines schwarzen Jungen glaubten – in einem Fall brachte die Polizei ein minderjähriges Opfer, welches hatte zuvor fliehen können, direkt wieder zu Dahmer zurück. Die Polizisten glaubten den Aussagen des schwarzen Jugendlichen nicht. Dahmer erklärte indes den Beamten, der Jugendliche sei bereits volljährig und sein fester Partner, weswegen es “Streit“ gegeben habe. Sie überließen den schwarzen Jugendlichen in der Obhut Dahmers, der Minuten später den Minderjährigen dann ermordete.

Es sind Fakten wie diese, die einen bis heute erschaudern lassen, wenn man sich mit Dahmer beschäftigt. Er soll ebenso Sex mit Leichen gehabt und einzelne Körperteile seiner Opfer gegessen haben. Kurzum, keine wirklich sympathische Figur. Das Problem für Netflix? Der Streaming-Dienst ordnete die Serie in die Sparte “LGBTQ“ ein – man möchte meinen aus berechtigten Gründen: Einerseits laufen ausnahmslos alle Murphy-Serien unter dem  Label, weil sie queere oder homosexuelle Figuren präsentieren. Andererseits porträtiert die Serie das Leben eines schwulen Mannes, der Sex mit anderen Homosexuellen hatte und durchwegs schwule sowie queere Menschen ermordete. Eine klare Sache, möchte man meinen – nicht so für amerikanische LGBTI*-Aktivisten. Während sie einerseits immer wieder sowohl in den USA wie aber auch gerne in Deutschland die ersten Gay-Prides als “queere“ Prides neu definieren, auch wenn bei den meisten ersten CSD-Demonstrationen zumeist nur Schwule und Lesben mitmarschierten und für ihre Rechte einstanden, ging ihnen jetzt das Branding “LGBTQ“ bei einer so unappetitlichen Story offensichtlich gegen den Strich. Netflix erlebte einen formidablen Shitstorm. Es sei falsch, die Verbrechen Dahmers mit seiner “schwulen Identität“ in Verbindung zu bringen, so ein Kommentar, auch wenn alle Opfer und Dahmer selbst schwul gewesen sind. Ein anderer User schrieb Netflix: "Ich meine, ich weiß, dass es technisch gesehen wahr ist, aber das ist nicht die Darstellung, nach der wir suchen.“ Gefolgt von Aussagen wie "Wir beanspruchen ihn nicht!". Ein US-Drag-Performer erklärt zudem, die Serie fetischisiere die LGBTI*-Community und man solle diese nicht auf eine solche Weise betrachten, das wäre falsch. Am Ende knickte Netflix offensichtlich ein und entfernte die Kurzserie still und leise aus der Kategorie “LGBTQ“. Eine offizielle Begründung blieb Netflix schuldig. Ein User kommentierte die Aktion mit: „Merkt euch das, LGBTQ ist es nur, wenn es politisch ins bunte Bild der Vielfalt passt, ansonsten kommen die woken Aktivisten und zeigen euch in radikaler Weise, dass LGBTQ-Menschen nicht radikal sein können.“ Dahmer selbst wurde im Übrigen 1994 von einem Mitgefangenen im Gefängnis getötet.

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