Direkt zum Inhalt
Neue Mpox-Fälle
Rubrik

Neue Mpox-Fälle Betroffen sind junge schwule Männer, die sich zumeist beim Sex infiziert haben

ms - 14.09.2023 - 09:00 Uhr

Bereits im August wurden dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales drei neue Fälle von Affenpocken in der Hauptstadt gemeldet, jetzt ist es in den letzten zwei Wochen zu insgesamt fünf weiteren Neu-Infektionen mit dem Virus gekommen – alle Fälle betreffen schwule Männer im Alter zwischen 28 und 35 Jahren.

Infektion nach sexuellem Kontakt

Vier der fünf Männer haben sich nach aktuellem Stand in Berlin infiziert, sie kommen aus Berlin, Landshut, Braunschweig, Köln und Halle. In mindestens drei Fällen wurde das Virus durch sexuelle Kontakte mit anderen Männern übertragen, bei den anderen beiden Männern liegen derzeit keine weiteren Daten vor. Bereits im Juli und August war es in Berlin zu ersten neuen Mpox-Fällen gekommen, nachdem zuvor fast ein halbes Jahr keine Neu-Infektionen verzeichnet worden waren. Ähnlich sieht die aktuelle Lage in mehreren anderen europäischen Ländern wie Frankreich oder Großbritannien aus.  

Im vergangenen Jahr hatten sich in Deutschland insgesamt rund 3.700 Personen mit dem Virus infiziert, beinahe ausschließlich wurde das Virus dabei durch sexuelle Kontakte zwischen Männern übertragen. Grundsätzlich kann das Virus alle Menschen gleichermaßen befallen. Deutschland gehörte 2022 neben Ländern wie Spanien, Frankreich oder Großbritannien zu den Hot-Spots in Europa, Epizentrum in der Bundesrepublik mit rund der Hälfe aller Fälle war Berlin.

RKI rechnet mit neuen Fällen

Einen neuen großen Ausbruch wie im vergangenen Jahr erwarten die zuständigen Behörden aktuell nicht, rufen aber erneut zu einer vollständigen zweifachen Impfung der Risikogruppen auf, explizit von schwulen Männern mit wechselnden sexuellen Partnern. Das Robert Koch-Institut erklärt dazu weiter: „Trotz der über Monate hinweg in weiten Teilen der Welt ruhigen epidemiologischen Lage hat das RKI damit gerechnet, dass neue Fälle auch in Deutschland auftreten können. Auch ein begrenztes Ausbruchsgeschehen ist durchaus wieder möglich, von einem starken Anstieg der Fallzahlen wie 2022 wird derzeit jedoch nicht ausgegangen. Da in Deutschland weiterhin ein gut wirksamer Impfstoff verfügbar ist, sollten sich ungeimpfte Personen mit Infektionsrisiken impfen lassen. Personen, die keinen vollständigen Impfschutz haben, sollten ihren Impfschutz vervollständigen. Um Ansteckungen zu verhindern, müssen weiterhin angemessene Präventionsmaßnahmen umgesetzt und Infektionen frühzeitig erkannt werden.“ Gesundheitsexperten mehrerer Einrichtungen gehen davon aus, dass Mpox dauerhaft immer wieder auftreten kann und wird.

Auch Interessant

Mehr Diversity! Oder nicht?

Zu viel oder zu wenig Diversität?

Diversity liegt im Trend, im Mai wird Diversity einmal mehr groß gefeiert. Doch haben wir inzwischen zuviel oder zuwenig davon?
Scham vor der PrEP

Slutshaming in der Gay-Community

PrEP-Nutzer sind sexgeile Schlampen! Wirklich? Woher kommt dieses Denken? In Großbritannien regt sich jetzt Widerstand gegen das schwule Slutshaming.
Nächste Todeszone in Afrika

Burkina Faso plant Hass-Gesetz

Das nächste afrikanische Land will Homosexualität unter Strafe stellen: Burkina Faso prüft gerade neue Verbote.
Erhöhte Gefahrenlage vor ESC

Reisewarnung zum ESC in Schweden

Im schwedischen Malmö herrscht erhöhte Gefahrenlage vor dem ESC. Der Sicherheitsrat Israels warnt vor einem Anschlag, die Polizei ist stark präsent.
Polens neue Wege

Umdenken in der Gesellschaft

Polens neue Regierung kämpft für mehr Rechte für Homosexuelle. Jetzt zeigt sich, die Unterstützung in der Bevölkerung dafür wächst immer mehr an.
Zu viel LGBTI* im TV?

LGBTI*-Charaktere im US-Fernsehen

Binnen eines Jahres gab es fast 20 Prozent weniger LGBTI*-Charaktere im US-Fernsehen. Ist der Markt übersättigt oder gibt es andere Gründe?
Tödliche Penisvergrößerung

Bundesgerichtshof bekräftigt Urteil

Der Wunsch nach einem „monströsen Gehänge“ endete für einen Schwulen tödlich. Das Urteil gegen den Pfuscher der Penisvergrößerung ist nun rechtskräftig.
Einheitliche Haftbedingungen

EU-Komitee fordert bessere Regelungen

Seit Jahren lodert die Streitdebatte, wie mit Trans-Häftlingen umzugehen sei. Nun hat der Europarat seine Empfehlungen veröffentlicht.