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Politische LGBTI*-Jugend

Politische LGBTI*-Jugend LGBTI*-Jugendliche sind stark an Politik interessiert – ganz im Gegensatz zu älteren LGBTI*-Menschen

ms - 20.06.2024 - 10:00 Uhr
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Junge LGBTI*-Menschen zwischen 18 und 44 Jahren sind politisch interessierter als die Allgemeinbevölkerung – bei den Homosexuellen und queeren Personen ab 45 Jahren sinkt das Interesse an Politik indes deutlich unter den Durchschnitt. Besonders wenig mit Politik können LGBTI*-Menschen ab 55 Jahre aufwärts anfangen. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens YouGov, befragt wurden im Mai dieses Jahres dazu rund 4.000 LGBTI*-Menschen. 

Insgesamt gaben 43 Prozent der Befragten an, dass sie sich sehr stark für Politik begeistern können, in der Gesamtgesellschaft liegt dieser Wert bei 36 Prozent. Die weiteren Eckdaten: 39 Prozent der LGBTI*-Menschen sind Single, jeder Fünfte (22%) hat einen Migrationshintergrund. Etwa die Hälfte von ihnen (48%) verfügt nur über ein geringes Einkommen, obwohl sie überdurchschnittlich stärker motiviert im Job sind. 

LGBTI*-Menschen leben online

Mit Blick auf die Schule zeigt sich, dass eine Mehrheit von 52 Prozent sich wünschen würde, dass die Persönlichkeitsbildung als wichtiger eingestuft werden würde als das reine Vermitteln von Wissen. Wenn es um Unternehmen geht, wünschen sich 45 Prozent, dass ihr Leben stärker in der Werbung repräsentiert ist und 67 Prozent freuen sich darüber, wenn sich Firmen mit gesellschaftlichen Fragen aktiv auseinandersetzen. Zu den beliebten Marken der Community gehören Unternehmen wie die Deutsche Bahn, Spotify, Google Play, Nintendo, Red Bull oder auch Magnum. 

Zudem achten sie auch mehr auf spezielles Sponsoring auf Social Media – genau hier in den sozialen Netzwerken erreicht man LGBTI*-Menschen auch mit Abstand am effektivsten. Erst danach folgen Online-Videos oder Webseiten. Zu den beliebtesten Plattformen der LGBTI*-Community gehören Instagram (60%), YouTube (58%), TikTok (31%) und X (28%)

Kulturaffine Community?

Ein Klischee bestärken die Studienergebnisse: LGBTI*-Menschen sind kulturaffiner als der Durchschnitt der Gesellschaft. Jeder Dritte ist ein Musik-Nerd (33%) oder liebt Filme (29%) – in der Gesamtgesellschaft würde das nur knapp jeder Fünfte von sich behaupten. Auch Videospielen auf dem Smartphone sind Schwule, Lesben und queere Personen (58%) deutlich häufiger verfallen. Zudem haben LGBTI*-Menschen in allen kulturellen Bereichen mehr Interesse als heterosexuelle Personen, egal ob Theater, Galerien, Ausstellungen oder die Oper. Das größte Interesse hegt die Community allerdings für Museen (34%). Im Urlaub stehen dann Städtereisen, Kultur-Tripps und Sehenswürdigkeiten ganz weit vorne. 

Sport? Nein Danke!

Und noch ein zweites Klischee bestätigt sich: Sport ist für den Großteil der Community nicht sonderlich interessant. Nur 16 Prozent verfolgen Sportereignisse online, über die Hälfte (53%) hat kein Interesse an Fußballspielen der 1. Bundesliga, 39 Prozent können auch nichts mit den Kickern der Fußball-Nationalmannschaft anfangen. Müssten sich LGBTI*-Menschen also in diesem Sommer zwischen Pride oder Fußballeuropameisterschaft entscheiden, ist das Ergebnis eindeutig. Happy Pride!

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