Queere Familiengründung Das Hebammen-Kollektiv Cocoon aus Berlin
Schwangerschaft und Geburt bringen nicht nur Freude, sondern auch viele Unsicherheiten – besonders für Trans-Personen, nicht-binäre und queere Menschen. Daher gründeten die Hebammen Imogen Raye Minton, Cato Warm, Leonie Friedrich und Kjell Bühler letztes Jahr das queer-feministische Hebammen-Kollektiv Cocoon in Berlin. Sie begleiten ihre Kund*innen vom Kinderwunsch durch das gesamte erste Lebensjahr des Kindes.
„In einer Phase, in der ein Mensch sich sowieso verletzlich fühlt, ist es nicht schön, permanent als etwas ‚Ungewöhnliches‘ oder ‚Exotisches‘ behandelt zu werden“, so Minton im Interview mit ze.tt. Daher spricht das Kollektiv nicht von „Muttermilch“, sondern von „Body/Chest Feeding“ und beschäftigt sich auch mit der induzierten Laktation, mit der auch Männer Milch produzieren können. Sowieso benutzt das Team gerne englische oder lateinische Begriffe, weil sie einfach geschlechtsneutral sind.
Zum Angebot gehören auch DIY-Insemination-Workshops, bei der die Teilnehmer*innen lernen, unabhängig von Ärzt*innen mit Hilfe von Samenspenden schwanger zu werden – denn Fertilitätszentren und Krankenkassen richten sich bei der künstlichen Befruchtung vor allem an Hetero-Paare.