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Revolte in Mexiko
Rubrik

Revolte in Mexiko Tausende Menschen machen mobil für mehr LGBTI*-Rechte vor den Präsidentschaftswahlen

ms - 30.04.2024 - 12:00 Uhr

Während in Europa die Rechte von Regenbogenfamilien immer wieder wie zuletzt in Italien unter Beschuss stehen, kämpft die schwul-lesbische Community in Mexiko in diesen Tagen für generell mehr Rechte für homosexuelle Eltern. Über 10.000 Menschen haben bereits zu Beginn einer Petition der LGBTI*-Organisation All-Out gefordert, die Diskriminierungen im Land aktiv zu bekämpfen. 

Zeit für mehr Rechte

Kampagnenmanager Andrés erklärt dazu: „Wir alle sollten das Recht haben, eine Familie zu gründen. Für queere Personen in Mexiko ist es jedoch nach wie vor eine große Herausforderung, eine Familie zu gründen, die auch anerkannt wird. Routineangelegenheiten wie die Registrierung eines Babys nach der Geburt oder eine Adoption werden für queere Eltern zu einem gewaltigen Hindernis, da sie lange Wartezeiten und diskriminierende Praktiken seitens der staatlichen Einrichtungen in Kauf nehmen müssen. In Mexiko werden die Rechte von Regenbogenfamilien immer noch verweigert, aber es ist an der Zeit, dies zu ändern.“

Neue Chancen durch Präsidentschaftswahl

Die mexikanische LGBTI*-Community blickt daher hoffnungsvoll auf die Präsidentschaftswahlen im Juni dieses Jahres und hofft, politisch national wie international Druck aufbauen zu können, sodass sich bestenfalls die drei Kandidaten Xóchitl Gálvez Ruiz, Claudia Sheinbaum Pardo und Jorge Álvarez Máynez bereits im Vorfeld für die Rechte von Regenbogenfamilien aussprechen. 

Der zweite Juni darf dabei durchaus als Superwahltag verstanden werden, gleichzeitig werden nämlich auch 500 Abgeordnete für das mexikanische Parlament, 128 Senatoren für das Oberhaus sowie einige Gouverneure in mehreren Bundesstaaten neu gewählt. Die LGBTI*-Community könnte also durchaus erfolgreich Einfluss nehmen. 

Wandel in Mexiko 

Mexiko scheint sich in puncto Homosexualität langsam zu wandeln, seit 2022 gibt es im ganzen Land die Möglichkeit, eine gleichgeschlechtliche Ehe einzugehen. Ein Adoptionsrecht besteht für homosexuelle Ehepaare allerdings nach wie vor nur in einem Teil der 32 Bundesstaaten.  

„In den vergangenen Jahren haben wir mit der Einführung der Gleichstellung der Ehe in allen 32 Bundesstaaten Mexikos einen historischen Sieg erzielt. Nun wird eine neue Regierung gewählt und wir haben den nötigen Rückenwind, weitere Siege zu erringen, insbesondere für Regenbogenfamilien“, bekräftigt so auch Kampagnenleiter Andrés weiter. Konkret fordert die Organisation die Überarbeitung der Familienregistrierung, um alle Familienformen rechtlich sicherzustellen, die Standardisierung der Adoptionsverfahren auch für Schwule und Lesben und die Stärkung der gesetzlichen Rechte von LGBTI*-Jugendlichen.  

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