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Rückschlag bei HIV

Rückschlag bei HIV Hoffnung auf HIV-Impfstoff ruht auf mRNA-Forschung

ms - 20.01.2023 - 13:11 Uhr
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„Es ist ein herber Rückschlag bei der Entwicklung eines HIV-Impfstoffs“ – so bewertet die Deutsche Aidshilfe den vorzeitigen Abbruch der Phase-III-Studie eine experimentellen HIV-Impfstoffes. In dieser Woche vermeldete das National Institute of Allergy and Infectious Diseases in den USA, dass die klinische Studie eines von den Pharmaunternehmen Johnson & Johnson und Janssen gemeinsam entwickelten Impfstoffs abgebrochen wurde. Der Grund dafür: Der Impfstoff sei zwar sicher, aber unwirksam.

Unwirksam nach drei Jahren Forschung

Bei der planmäßigen Überprüfung der Studiendaten war zuletzt festgestellt worden, dass die Zahl der HIV-Infektionen in der Impfstoff- und der Placebo-Gruppe der Studie gleich hoch war. Kurzum: Das Vakzin erwies sich als unwirksam. Der Impfstoffkandidat basierte auf sogenannten Mosaik-Immunogenen, also Impfstoffkomponenten, die Elemente mehrerer HIV-Subtypen enthalten. Daher auch der Name der Studie: Mosaico.

Das ursprüngliche Ziel war es dabei, eine Immunreaktion gegen eine Vielzahl globaler HIV-Stämme hervorzurufen. Basis des Vakzins war ein gewöhnliches Erkältungsvirus, mit dem die Mosaik-Immunogene übertragen werden sollten. Die Trauer über das Scheitern der Studie ist groß, seit 2019 hatten in acht Ländern Europas und Amerikas insgesamt rund 3.900 schwule Männer und Trans-Personen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren daran teilgenommen.

Chance für einen neuen Impfstoff?

Vielleicht, so die Hoffnung, ist der Misserfolg aber nicht gänzlich umsonst gewesen. Die Forschungsabteilung von Janssen wolle die gewonnenen Daten nun auswerten und für künftige Bemühungen um die Entwicklung eines sicheren und wirksamen Impfstoffs einsetzen, so Dr. Penny Heaton, Sprecherin des Unternehmens. Zudem betonte der mitwirkende US-Virologe Dr. Anthony Fauci, dass es in der HIV-Impfstoff-Forschungspipeline noch viele andere Ansätze gebe, die er für vielversprechend halte.

Letzte Hoffnung mRNA?

Deutlich negativer bewertet das Ende der Studie dagegen Mitchell Warren, Geschäftsführer der AIDS Vaccine Advocacy Coalition (AVAC), der befürchtet, dass durch diesen Rückschlag der gesamte Forschungsbereich gefährdet sein könnte. Mindestens fünf experimentelle HIV-Impfstoffe hätten in der Phase 3 der Entwicklung inzwischen keine Wirksamkeit gezeigt. Derzeit gebe es keinen weiteren vielversprechenden Impfstoffkandidaten gegen HIV. Warren fürchtet, dass es schwieriger werde, für die Entwicklung erneut große Investitionen mobilisieren zu können. Die Hoffnung ruht derzeit daher verstärkt auf neue Impfstoffentwicklungen auf mRNA-Basis, wie dies erfolgreich bereits bei der Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen geglückt war. Die Studien hierzu befinden sich allerdings noch in einer frühen Phase. 

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