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Schwimm-Weltcup Berlin

Schwimm-Weltcup Berlin Schwimm-Weltverband verzeichnet keine Anmeldung bei Kategorie für Trans- und nicht-binäre Schwimmerinnen

ms - 04.10.2023 - 12:00 Uhr
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Der Schwimm-Weltverband hat jetzt mitgeteilt, dass es am kommenden Wochenende beim Weltcup in Berlin keine „offene Kategorie“ für Trans-Sportlerinnen geben wird, schlicht deswegen, weil sich bis zum Anmeldeschluss keine einzige Athletin für diese Wettkämpfe angemeldet habe. Die „offene Kategorie“ war im August dieses Jahres für Trans- sowie nicht-binäre Sportlerinnen eingeführt worden, nachdem diese bei regulären Frauen-Wettkämpfen nicht mehr starten dürfen.  

Gutachten bekräftigten Vorteile

Immer mehr internationale Sportverbände haben in den letzten Monaten nicht biologische Frauen von Frauen-Wettkämpfen ausgeschlossen – begründet wurde dieser Schritt stets mit mehreren Gutachten der letzten Jahren, die einen signifikanten körperlichen Vorteil von Trans-Sportlerinnen gegenüber Sportlerinnen belegten, die biologisch als Frau geboren worden waren. Auch unter der Einnahme von Hormonen bleibe dabei laut den Gutachten beispielsweise bei Muskelmasse, Knochenstärke oder Körperbau sowie Kraft ein Vorteil bestehen.

Bahnbrechendes Pilotprojekt?

Der Schwimm-Verband World Aquatics wollte mit der Einführung einer „offenen Kategorie“ so Trans-Sportlerinnen die Möglichkeit bieten, trotzdem unter fairen Verhältnissen an den Wettkämpfen teilnehmen zu können. Dabei sprach der Verband von einem „bahnbrechenden Pilotprojekt“, das das „unerschütterliche Engagement der Organisation für Inklusion von Schwimmern aller Geschlechter und Geschlechtsidentitäten“ unterstreiche. Auch mehrere Schwimmerinnen hatten die neuen Regularien begrüßt, beispielsweise Ex-Olympiasiegerin Nancy Hogshead-Makar, die zuvor mehrfach von „unfairen Vorteilen“ von Trans-Frauen gesprochen hatte.

Ursachenforschung – Pilotprojekt geht aber weiter

Ebenso der Deutsche Schwimmverband unterstützte das Vorhaben explizit und nannte es eine „bahnbrechende Initiative“ für mehr Vielfalt. Dass es jetzt doch nicht zu einer „offenen Kategorie“ kommen wird, bedauert Vizepräsident Kai Morgenroth ausdrücklich: „Wir bedauern es sehr, dass die Initiative von World Aquatics augenscheinlich keinen Anklang gefunden hat. Umso wichtiger ist es jetzt, aktiv Ursachenforschung zu betreiben, zuzuhören und zu lernen, um funktionierende Ideen für zukünftige Projekte zu entwickeln.“

Dabei betont Morgenroth weiter, dass das international beachtete Pilotprojekt trotzdem weitergehen soll: „Die Arbeitsgruppe Offene Kategorie wird ihre Arbeit und ihr Engagement fortsetzen. Auch wenn derzeit auf dem Eliteniveau keine Nachfrage besteht, plant die Arbeitsgruppe die Prüfung der Möglichkeit, künftig Wettbewerbe der Offenen Kategorie bei Masters-Veranstaltungen durchzuführen.“

Kritik von LGBTI*-Verbänden

Kritik kam unter anderem vom Lesben- und Schwulenverband Deutschlands sowie auch von der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti), Sprecherin Jenny Wilken hatte dazu erklärt: „Die Einsetzung der Kategorie sehen wir weder als inklusiv noch als bahnbrechend an. Denn so wird der Eindruck geschaffen, dass trans* Frauen keine Frauen seien und trans* Männer keine Männer. Inklusion muss bedeuten, es zu ermöglichen, von Anfang an ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein. Durch diesen Ausschluss werden wir zu Menschen zweiter Klasse kategorisiert.“

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