Direkt zum Inhalt
Demonstration als Statement gegen fundamentale Christen

Sexuelle Selbstbestimmung! Demonstration als Statement gegen fundamentale Christen

ms - 16.09.2022 - 14:30 Uhr
Loading audio player...

Das Thema sexuelle Selbstbestimmung wird am Samstag (17.09.) ein Schwerpunktthema in Berlin sein – das “Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ sowie die Partei die Linke rufen zu dem Aktionstag auf, der als eine Gegendemonstration zu dem parallel stattfindenden “Marsch für das Leben“ des Bundesverbandes Lebensrecht gedacht ist. Zumeist fundamentale oder stark konservative Christen sowie auch Mitglieder der AfD positionieren sich bei der Demonstration gerne als “Lebensschützer“ und versuchen, Abtreibungen abermals in Deutschland zu kriminalisieren. Was in westlichen Ländern bisher als unmöglich galt – ein Rückschritt im Bereich der Frauenrechte – ist in den USA vor kurzem bittere Realität geworden. Rund die Hälfte aller Bundesstaaten will nach dem Wegfall des Grundrechts auf einen Schwangerschaftsabbruch diesen erneut unter Strafe stellen beziehungsweise teilweise oder ganz verbieten. Eine ähnliche Entwicklung wünschen sich Vertreter des “Marsches für das Leben“ in Berlin. Die Veranstaltung soll gegen 13 Uhr vor dem Brandenburger Tor beginnen und mit einem ökumenischen Gottesdienst enden.

„Die Streichung von §219a StGB hat zwar bewirkt, dass Ärzte endlich über Methoden und Bedingungen des Abbruchs in ihrer Praxis informieren können, aber der Schwangerschaftsabbruch, Mediziner und Betroffene werden nach wie vor kriminalisiert und ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmung weiterhin stark eingeschränkt wird. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und weltweit verhindern konservative und rechte Akteure Menschenrechte für Frauen und queere Menschen. Sie wollen Regenbogenfamilien sowie geschlechtliche Identitäten außerhalb des binären Systems am liebsten unsichtbar machen beziehungsweise ihre Existenz leugnen. In Ungarn gibt es bereits eine eingerichtete Zone, in der es LGBTI* verboten ist, sich zu bewegen und aufzuhalten. In Polen und den USA gelten immer restriktivere Gesetze zum Schwangerschaftsabbruch – bis hin zu einem totalen Verbot“, so das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung in seiner Erklärung. Die Veranstalter hoffen auf viele Teilnehmer, um ein klares Statement zu setzen – erwartet werden aktuell rund 2.500 Personen. Am Samstagmittag um 12 Uhr startet die Gegendemonstration am Pariser Platz. Die Veranstalter der Demonstration gegen Abtreibungen rechnen mit rund 9.000 Teilnehmern. Die gleichstellungspolitische Sprecherin im Parteivorstand der Linken, Maja Tegeler erklärt hierzu: »Wir werden uns mit dem Zurückdrängen wichtiger feministischer Errungenschaften nicht abfinden. Deshalb nehmen wir mit vielen anderen Feminist*innen am Aktionstag teil und rufen dazu auf, sich uns anzuschließen. Zudem äußern wir unseren Respekt gegenüber Allen, die sich am Samstag, trotz des inzwischen erfolgten Verbots, am Euro-Pride in Belgrad beteiligen wollen. Unsere Solidarität ist grenzenlos!“

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.