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Solidarität mit Schwulen

Solidarität mit Schwulen Uganda wird zur Todeszone für Homosexuelle - Südafrika stellt sich dem entgegen!

ms - 06.04.2023 - 10:00 Uhr

In mehreren Städten demonstrierten an den vergangenen Tagen hunderte homosexuelle Menschen und Unterstützer in Südafrika, um gegen das geplante homophobe Hassgesetz in Uganda zu prostieren. Parallel dazu hat der ugandische Präsident Yoweri Museveni jetzt erklärt, dass er das neue Gesetz unterzeichnen werde – damit wird Homosexualität künftig mit Haft- und Todesstrafen geahndet. Menschen, die Schwulen und Lesben helfen oder ihnen auch nur Wohnungen vermieten, machen sich ebenso strafbar wie Eltern, die ihre homosexuellen Kinder nicht der Regierung melden.

Homosexualität sei eine Degeneration

Der internationale Aufschrei seitens mehrerer Regierungen und Menschenrechtsorganisationen scheint nicht wirklich Eindruck gemacht zu haben, denn Präsident Museveni forderte indes die Staatsoberhäupter anderer afrikanischer Länder dazu auf, die „Förderung der Homosexualität“ strikt abzulehnen. Homosexualität sei, so Museveni weiter, eine „große Bedrohung und Gefahr für die Fortpflanzung der menschlichen Rasse! Afrika sollte die Führung übernehmen, um die Welt vor dieser Degeneration und Dekadenz zu retten, die wirklich sehr gefährlich für die Menschheit ist. Wenn Menschen unterschiedlichen Geschlechts aufhören, sich gegenseitig zu schätzen, wie soll sich dann die menschliche Rasse fortpflanzen?“

Wer kann, flüchtet aus Uganda

In Südafrika stachelten die Worte des ugandischen Präsidenten die Demonstranten wohl nur noch mehr an, lautstark für mehr Rechte von Homosexuellen einzutreten – das Land gilt als eines der fortschrittlichsten auf dem Kontinent. Viele andere afrikanische Länder tendieren dabei wohl eher auf die Seite von Uganda. Gegenüber dem britischen Guardian hatten mehrere schwule Aktivisten bestätigt, dass die Gewalt und Hassverbrechen im Land seit Monaten massiv zunehmen würden, über 120 schwule Männer seien zuletzt bei mehreren Razzien verhaftet worden. Ihr Verbleib ist ungewiss.

Für homosexuelle Menschen vor Ort wird die Lage unmöglich, denn auch bisherige Zufluchtsstätten dürfen ihnen dann nicht mehr helfen, auch hier drohen jahrelange Haftstrafen für die Helfer. Gegenüber NZZ bekräftigten mehrere Homosexuelle, dass jeder Schwule und jede Lesbe, die könne, derzeit versuche, das Land zu verlassen. Ein Vater sagte dabei ganz direkt zu seinem 25-jährigen schwulen Sohn: „Wenn du nicht getötet werden willst, pack deine Sachen und geh!“

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