Sprachleitfaden an der Uni Schweizer Uni engagiert sich für gendergerechte Sprache
Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) gehört zu den führenden Universitäten der Schweiz. Als solche sieht sie es auch als ihre Aufgabe, für ein faires und inklusives Lernklima zu sorgen. Dazu gehört auch ein Sprachleitfaden. Eine Sprecherin erklärte: Der Leitfaden der ZHAW sehe eine Hochschulkultur vor, „die auf den Grundsätzen von Diversität basiert“ – „Vielfalt bedingt auch Inklusion, die im Alltag gelebt wird und in der Sprache zum Ausdruck kommt“, deren „bewusster und sorgfältiger“ Einsatz der Einrichtung daher wichtig ist.
Einige Beispiele aus dem Sprachleitfaden
Der Leitfaden empfiehlt beispielsweise, statt „jedermann, jede und jeder“ „alle“ zu verwenden und „keine und keiner“ durch „niemand“ zu ersetzen. Für nicht-binäre Personen wird der Eigenname, „they“ oder „sier“ vorgeschlagen. Um schwerfällige Formulierungen zu vermeiden, wird vorgeschlagen, kreativer umzuformulieren: „zahnärztliche Behandlungen“, „Teilnehmende“, „Wer …“ oder mit Passivkonstruktionen. Die Hochschule bevorzugt solche Formulierungen auch bei zusammengesetzten Wörtern wie „Schriftstellerinnen- und Schriftstellerverband“ oder „Vertretung der Studierenden“. Bemängelt werden aber auch andere nicht-neutrale Begriffe wie „fachmännisch“ (lieber: „fachkundig“) und Diskriminierungsformen wie „Migranten“, „Farbige“, „Indianer“ und „homosexuelle Paare“.
Kritik an der „Sprach-Bevormundung“
Redakteur Lukas Hässig von In$ide Paradeplatz kritisiert die Inklusionsbemühungen der Hochschule als „Riesenaufwand“, gerade für nicht-binäre Personen. Der Autor spricht in seiner Überschrift von „Gender-Polizei“ und an anderer Stelle von „Gender-Talibans“.