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Terroranschlag in Oslo

Terroranschlag in Oslo Mutmaßliche Schlüsselfigur des Attentats auf Gay-Club 2022 in Norwegen in Haft

ms - 06.05.2024 - 16:00 Uhr
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Im laufenden Prozess gegen Zaniar Matapour hat Pakistan jetzt kurzfristig einen zweiten Terrorverdächtigen ausgeliefert: Der 46-jährige Arfan Bhatti soll die Attacke auf den Gay-Club in Oslo 2022 geplant haben, bei dem zwei Menschen starben. 

Islamist mit Vergangenheit

Bhatti wurde Ende letzter Woche nach Norwegen eingeflogen und befindet sich jetzt in Gewahrsam, wie Justizministerin Emilie Enger Mehl erklärte. Bhatti ist für die norwegische Justiz kein Unbekannter, bereits 1998 war er nach einem Mord verurteilt worden, allerdings stellte der Gerichtspsychiater fest, Bhatti habe „unzureichende geistige Fähigkeiten“ sowie eine Persönlichkeitsstörung. 

2008 stand er erneut wegen Schüssen gegen die Osloer Synagoge sowie wegen der mutmaßlichen Planung eines Bombenattentats auf die amerikanische sowie auf die israelische Botschaft in Oslo vor Gericht. Er wurde aber schlussendlich aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Bezüglich anderweitiger Vergehen verurteilte ihn das Gericht damals allerdings zu acht Jahren Gefängnis. Anschließend flüchtete er nach Pakistan und lebte abwechselnd dort und in Norwegen. 

Nun soll Bhatti, der als Sohn pakistanischer Eltern in Oslo geboren wurde, erneut der Prozess gemacht wegen, die Anklage lautet auf „Beihilfe zu einem schweren Terrorakt“. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 30 Jahren Haft, einen Termin für den Prozessbeginn gibt es noch nicht. 

Wer plante den Anschlag auf den Gay-Club?

Zunächst soll er allerdings als Zeuge im Prozess gegen den Angeklagten Zaniar Matapour vernommen werden. Dem heute 44-jährigen Matapour wird vorgeworfen, im Juni 2022 am Tag der Gay-Pride bei einem Anschlag vor dem Schwulenclub „London Pub“ in Oslo zwei schwule Männer im Alter von 54 und 60 Jahren erschossen sowie 21 weitere teilweise lebensgefährlich verletzt zu haben. 

Im Prozess wurden erst vor wenigen Tagen die Tatwaffen des Täters präsentiert. Der angeklagte iranische Kurde selbst sorgte bereits am ersten Prozesstag Mitte März für einen Eklat: Verbal attackierte der Muslime den Richter und beschwerte sich, dass der Prozess während dem Ramadan stattfinde. Matapour bekennt sich selbst zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS) und plädierte vor Gericht allerdings auf nicht schuldig. Er kam als Jugendlicher mit seinen iranischen Eltern nach Norwegen. Inzwischen hat er auch die norwegische Staatsbürgerschaft und bezieht aufgrund von Depressionen eine Invalidenrente. 

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