Wegen schwulem Sex-Video Dutzende von Verhaftungen und Anklagen auf den Malediven
Die Polizei der Malediven untersucht gerade dutzende Personen, die in einigen geleakten Videos und Bildschirmfotos zu sehen waren. Diese zeigten die Männer angeblich beim Sex mit einem Mann aus Bangladesch. Gleichgeschlechtlicher Verkehr ist auf den Malediven verboten.
Bisherige Verhaftungen
Der Mann aus Bangladesch wurde schon am 12. Juli verhaftet. Er soll die Videos gedreht haben. Laut Polizeipräsident Mohamed Hameed konnten 38 seiner mutmaßlichen Partner identifiziert werden. Drei von ihnen wurden am 28. Juli verhaftet. Darunter waren ein Polizist und der Bruder des ehemaligen Präsidenten und derzeitigen Parlamentssprechers Mohamed Nasheed. Nach Abschluss der Untersuchung sollen alle weiteren Verdächtigen ebenfalls strafrechtlich verfolgt werden. Bei einer Verurteilung könnten sie zu bis zu acht Jahren Gefängnis und 100 Peitschenhieben verurteilt werden.
Um Extremisten zu besänftigen?
Laut Human Rights Watch waren die Verhaftungen politisch motiviert: Die maledivische Regierung geriet vor kurzem in die Kritik, weil sie mehr als zwanzig Personen festhält. Sie sollen an einer gewaltsamen Attacke auf eine Feier des internationalen Yoga-Tags am 21. Juni beteiligt gewesen sein, den sie als ketzerische Feier des Polytheismus betrachteten – denn auf den Malediven ist nur die öffentliche Ausübung des Islam erlaubt. Islamistische Gruppen beschwerten sich darüber, dass gegen die Angreifenden, jedoch nicht gegen die Männer aus den Sex-Videos vorgegangen wurde.