„Wir sind zu oft Türsteher“ Priesterausbilder kritisiert bisherige Haltung der Kirche
Bei seiner Predigt zum Erntedank-Sonntag kritisierte der Limburger Regens Christof May die Haltung der Kirche zu wiederverheirateten Geschiedenen, Homosexuellen und Frauen. Die Online-Übertragung der Messe aus dem Limburger Bischofshaus ging viral.
„Statt das Feld für alle zu öffnen, verstehen wir uns viel zu oft als Türsteher“, so May laut Katholisch.de. So dürfe er beispielsweise keine Menschen segnen, die nach einer Scheidung in einer neuen Beziehung leben. „Ich darf nicht zu ihnen sagen: So ist es gut. […] Stattdessen werden und wurden solche Menschen verbal verprügelt, weggeschickt.“ Frauen, die „zu Recht an der Macht der Kirche teilhaben wollen“, würden „beäugt“ und „ausgeschlossen“. Ähnliches gelte für die Zulassung Homosexueller zum Priesteramt.
May möchte, dass Menschen in solchen Lebenssituationen nicht nur geduldet werden – er möchte sie in die Mitte rücken und ermutigen. „Den Menschen, die überhaupt noch mit [der Kirche] reden wollen“, müsse auf Augenhöhe begegnet werden.