Direkt zum Inhalt
Moderna startet Studie mit experimentellem Impfstoff

Impfstoff gegen HIV Moderna startet Studie mit experimentellem Impfstoff

ms - 31.01.2022 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Immer wieder kam seit Beginn der Corona-Pandemie die Kritik auf, dass zur Herstellung eines Impfstoffes gegen Covid-19 alle Labore und Unternehmen mit Hochdruck gearbeitet hätten – ganz im Gegenteil zu HIV, wo die Forschung für einen Impfstoff oder ein Medikament viel langsamer erst an Fahrt aufnahm. Trotz zahlreicher Verbesserungen in den letzten Jahren gibt es bis heute kein Heilmittel dagegen.

Das Unternehmen Moderna, das neben BionTech zu den führenden Firmen in puncto Covid-19-Impfstoffe zählt, startet nun offiziell mit einer Phase-1-Studie für einen experimentellen HIV-Impfstoff. Zuvor wurde seit August 2021 der neue HIV-Impfstoff im Detail erarbeitet, inzwischen bekam der erste Proband bereits eine Impfdosis verabreicht. Der experimentelle Impfstoff verwendet dieselbe mRNA-Technologie, die auch zur Entwicklung der Covid-19-Impfstoffe eingesetzt wurde – Forscher zeigen sich optimistisch, dass diese neue Herangehensweise mit mRNA nicht nur den Durchbruch in der HIV-Forschung bringen könne, sondern langfristig vielleicht auch Krankheiten wie Krebs besiegen könnte. Ebenso wäre längerfristig so auch der Durchbruch in puncto Heilmittel gegen HIV denkbar. 

© Natali_Mis
© Natali_Mis

Die Technologie hat sich bei der Erzeugung von Immunreaktionen als hochwirksam erwiesen und könnte der Schlüssel zur Bekämpfung von HIV sein. Ein Kernaspekt ist dabei die Tatsache, dass sich künftig mit mRNA-Impfstoffen sehr schnell auf Mutationen reagieren ließe, was bisher die HIV-Forschung immer wieder massiv erschwert hatte. Mit dem neuen Ansatz wäre es jetzt im Gegensatz zu allen bisherigen Impfstoffen und Medikamenten möglich, einen Impfstoff herzustellen, der zeitgleich mehrere Varianten bekämpfen kann.

Der Vorsitzende der HIV Medicine Association, Rajesh Gandhi, erklärte dazu bereits im Sommer 2021: "Die mRNA-Plattform macht es einfach, Impfstoffe gegen Varianten zu entwickeln, denn es ist nur eine Aktualisierung der kodierenden Sequenzen in der mRNA erforderlich, die für die Variante nötig ist.“ Moderna arbeitet aktuell mit der International AIDS Vaccine Initiative sowie der Bill & Melinda Gates Foundation zusammen. Ähnlich positiv sieht das auch der Präsident von Moderna, Stephen Hoge: “Wir bei Moderna glauben, dass mRNA eine einzigartige Möglichkeit bietet, schwierige und bisher ungelöste Bedürfnisse der öffentlichen Gesundheit auf der ganzen Welt zu erfüllen. Wir glauben, dass die Weiterentwicklung dieses HIV-Impfstoffprogramms ein wichtiger Schritt in unserer Mission ist, das Potenzial von mRNA zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit zu nutzen."

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Queerer Rugbyclub

Besonderes Jubiläum in England

In England feiert ein LGBTIQ+-Rugbyclub zehnjähriges Bestehen und setzt damit ein besonderes Zeichen für mehr queere Sichtbarkeit im „Männersport“.
Gefährliche Jugendzeit

Kindeswohlgefährdungen nehmen zu

Kindeswohlgefährdungen haben in Deutschland erneut stark zugenommen, insbesondere davon betroffen sind LGBTIQ+-Jugendliche.
Mord in Hollywood

Harry und Sally-Regisseur und Frau

Regisseur Rob Reiner und seine Ehefrau Michele Singer wurden ermordet – beide unterstützten tatkräftig Schwule und Lesben. Tatverdächtig ist ihr Sohn.
Aktion „I Am Not Propaganda“

Weltweit Proteste gegen Hass-Gesetz

Am vergangenen Wochenende demonstrierten vor zahlreichen Botschaften aus Kasachstan Menschen gegen das geplante Anti-LGBTIQ+-Gesetz im Land.
Proteste in Budapest

Kritik an Ministerpräsident Orbán

Ein Skandal erschüttert Ungarn: Über 50.000 Menschen forderten am Wochenende den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orbán.
Nouripour kritisiert FIFA

Debatte um Pride-Spiel 2026

Bundestags-Vizepräsident Nouripour kritisierte die FIFA und sagte zum Pride-Spiel 2026 zwischen Iran und Ägypten: Die „Mullahs“ müssten das aushalten.
Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.