Direkt zum Inhalt
LGBTI*-Rechte weltweit

LGBTI*-Rechte weltweit Wie steht es um LGBTI*-Rechte in Deutschland und auf der Welt?

ms - 24.05.2023 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

LGBTI*-Rechte weltweit – das ist zur Stunde Thema beim Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Deutschen Bundestag. Eines ist dabei von Beginn an klar: Es muss viel mehr getan werden, um die Rechte von Homosexuellen und queeren Menschen weltweit zu stärken. Gefordert ist dabei auch die Bundesrepublik Deutschland.

LGBTI*-Rechte müssen vor Ort erkämpft werden

Als Gastredner vor Ort sind unter anderem Vertreter des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschlands, der LSU, der ILGA World sowie auch der Menschenrechtsvereinigung Hirschfeld-Eddy-Stiftung und von Russian LGBT dabei.

Dabei zeigt sich, auch wenn durch die angedachte „feministische Außenpolitik“ LGBTI*-Menschen in letzter Zeit nach Angaben der SPD zunehmend in den Fokus von Deutschlands außenpolitischem Handeln kommt, bleiben die tatsächlichen Schritte oftmals hinter den Erwartungen zurück, wie beispielsweise die monatelange Hinhaltetaktik im Fall der angedachten Rettung von Homosexuellen in Afghanistan belegt. Die SPD hält dazu fest: „Der Kampf für und die Realisierung von LSBTI-Rechten weltweit hängt zu einem erheblichen Teil auch mit dem Engagement von zivilgesellschaftlichen Akteuren in den jeweiligen Ländern zusammen.“

Grüne sehen Anti-Gender-Bewegung, AfD eine Spaltung der Community

Bündnis 90 / Die Grünen stellen dabei fest, dass die „Menschenrechte queerer Personen von international vernetzten rechtskonservativen, religiös-extremistischen und antifeministischen Bewegungen angegriffen“ werden, um progressive Bewegungen zu spalten. Besonders im Blick hat die Partei dabei das Recht auf Selbstbestimmung von Trans-Personen. Die Anti-Gender-Bewegung habe dabei auch Auswirkungen auf den öffentlichen Diskurs zum geplanten Selbstbestimmungsgesetz in Deutschland, so die Partei weiter.

Die AfD stellt in der öffentlichen Anhörung dabei die Gegenfrage in den Raum, ob die LGBTI*-Experten und die Politik nicht eine Teilung der Community in LGB und Andere feststellen würden und wenn ja, warum: „Hat das mit dem Anwachsen der geschlechtlichen Orientierungen und Identitäten zu tun? Was sagen Sie zur Spaltung der Transsexuellenszene, in der viele die Gender-Ideologie ablehnen und wenige sie lautstark befürworten?“, so die AfD weiter.

LGBTI*-Feindlichkeit bleibt gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Die FDP indes erklärt, dass weltweit immer wieder die „traditionellen Werte“ herangezogen werden, um eine angebliche Gefährdung für Kinder- und Jugendliche aufzuzeigen und damit zu versuchen, eine „Ideologie“ gegen den liberalen Westen zu etablieren. Mit Blick auf Deutschland sagt die Partei: „Der Kampf gegen LSBTI-Feindlichkeit in Deutschland bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“

Die CDU/CSU stellt dabei zudem die Frage auf, ob LGBTI*-Flüchtlingen der angemessene Schutz in der Bundesrepublik gewährt wird, gerade auch mit Blick auf die Tatsache, dass Homosexualität noch immer in 67 Ländern weltweit strafbar ist. Einen besonderen Schwerpunkt will die Union dabei auf Russland legen: „Die massive Einschränkung der Menschenrechte in Russland geht mit einer homophoben Gesetzgebung einher.“

Strafgesetze und Kriminalisierung von LGBTI*

Die Linke schließlich stellt abschließend die Frage in den Raum, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in puncto Menschenrechtsverletzungen LGBTI*-Menschen weltweit erfahren, konkret auch mit Blick auf die Umsetzung von Strafgesetzen gegen Homosexuelle und queere Menschen. Auch sei wichtig zu beachten, wie sich der Einsatz von Konversionstherapien weltweit zuletzt verändert habe.

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.