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Klaus Jentjens // © vvg
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Klaus Jentjens Wird Köln zur neuen Fetisch-Hauptstadt?

vvg - 04.06.2022 - 11:00 Uhr

Klaus Jentjens führt seit knapp 4 Jahren auf der Schaafenstrasse einen Fetisch-Store für Damen, Herren und Transgender. Er spricht jede Ziel-Gruppe an, ob Sportsware, Leather, Rubber und inzwischen hat auch die Puppy-Community ihren Treffpunkt bei Klaus gefunden. SCHWULISSIMO sprach mit ihm über die Fetisch-Szene in Köln.

In Köln stehen heiße Partywochen im Fetisch-Bereich an?
Das Partyleben fängt nach der zweijährigen Zwangspause auch in Köln wieder an. Es gibt die Kit-Kat-Party, die Schwarz-Party und die verschiedensten Parties beim Cologne-Pride. Ein Höhepunkt wird Pfingsten das erste dreitägige Fetisch-Festival in Köln sein, bei dem sich alle Gruppierungen von Hetero bis Schwul übergreifend versammeln.

Was wird beim Fetisch-Festival anders sein als bei den Parties?
Es ist das erste Festival, welches wir in dieser Art in Köln haben. Es bietet eine große Chance, ein Teil eines großen Ganzen zu werden. Es wird vom Zuspruch und von der Neugierde der Gäste getragen werden und bei erfolgreichem Start, wird es mit Sicherheit jährlich stattfinden. Die Organisatoren kommen aus dem Hetero-Bereich, aber sie haben alle Schwulen- und Fetisch-Gruppen angesprochen, sich aktiv daran zu beteiligen. Die meisten Gruppen sind dabei, andere sind vorerst nur passiv als Beobachter dabei.

Es gibt in Halle Tor 2 eine Messe, auf der viele Lieferanten ihre Produkte vielfältiger Art ausstellen, wo man zwanglos mit viel Spaß reinschnuppern, aber auch Essen und Trinken kann. Es gibt Gesprächsaustausch und Vorführungen, über das Fetisch-Feiern, Fetisch-Leben und dem Spaß am Fetisch und natürlich jede Menge Parties. Ich denke dieses Fetisch-Festival ist eine große Chance für Köln, auch wieder mit Vielfalt bunt in Erscheinung zu treten. Es liegt jetzt an den Beteiligten und den Gästen, was daraus entstehen wird.

Täuscht der Eindruck, dass heterosexuelle Gruppen, den schwulen Fetisch-Bereich einholen, wenn nicht gar überholen?
Im Heterobereich gab es schon immer eine starke Fetisch-Community. Jetzt durch das Festival treten sie noch stärker in Erscheinung, weil sie sich zusammenschließen. Grundsätzlich vermischt sich die Fetisch-Szene aber immer stärker; es kommt auf die Lust am Fetisch und nicht mehr nur auf die sexuelle Orientierung an. Bestes Beispiel ist die seit Jahren etablierte Kit-Kat Party.

Gibt es eine Party, die vor allem Schwule anspricht?
Beim Festival beteiligen sich die Puppies und zum Cologne Pride Wochenende gibt es eine Fetisch-Schiffstour mit Kombi-Tickets für die anschließende Party „Extreme“. Es ist eine Bereicherung für den CSD ebenso wie für die vielen Fetisch-Liebhaber auf der CSD Demo und den Straßenfesten.

Hast du noch einen Wunsch an die Fetisch-Comunity
Ich weiß, dass viele Fetisch-Liebhaber ihren Fetisch sehr ernst nehmen, ich würde mir aber wünschen, das mehr spielerisch damit umgegangen wird, damit Lust und Spaß dabei nicht verloren gehen. Neben dem Fetisch sollten der Mensch und seine Individualität im Spiel nicht vergessen werden. Wenn das funktioniert, haben alle eine gute Zeit.

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